Eine Babyleiche, die vor einigen Tagen an einen Strand nahe der katalanischen Stadt Tarragona geschwemmt wurde, ist identifiziert worden. Es handelt sich um ein acht Monate altes Mädchen, das sich nahe Mallorca und den Nachbarinseln auf einem Flüchtlingsboot befunden hatte. Das Gefährt kam aus Algerien, auch die Eltern des Babys hielten sich an Bord auf. Das Boot sank bei der Überfahrt, sämtliche 15 Insassen starben.
Auch andere Leichen von dem havarierten Flüchtlingsboot waren in den vergangenen Monaten nach und nach gefunden worden, darunter die der Mutter des Babys vor den Balearen. Das Schiff war am 21. März in dem Hafenort Cherchel in Algerien losgefahren. 17 Tage war es unterwegs, dann ging es unweit des Balearen-Archipels unter.
Spaziergänger hatten die Babyleiche am Strand von Roda de Berà nahe Tarragona entdeckt und diese zunächst für eine Puppe gehalten. Als sie erkannten, dass dem nicht so war, verständigten sie sofort die Polizei, die sich um die Angelegenheit kümmerte.
Die Flüchtlingsroute zwischen Algerien und Spanien ist in den vergangenen Jahren immer populärer geworden. Schleuser nutzen vor allem den Hafen Dellys, um mit den Menschen nach Norden zu fahren. Die Guardia Civil bewacht denn auch streng die Küsten der Inseln. Ein besonderes Augenmerk richtet sie auf den Süden der Insel und die vorgelagerte Insel Cabrera, wo bislang viele illegale Migranten festgenommen werden konnten.