Neuigkeiten im Fall der mutmaßlichen Gruppenvergewaltigung auf Mallorca: Die spanische Justiz hat das Ermittlungsverfahren gegen einen der zunächst sechs Beschuldigten eingestellt. "Die Beweislage reicht nicht aus, den Vorwurf der sexuellen Nötigung weiter aufrechtzuerhalten", zitierte die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" am Donnerstag aus einer schriftlichen Stellungnahme des Amtsgerichts Nummer fünf in Palma. Es handele sich dabei um jenen deutschen Urlauber, der kurz nach der Festnahme aller sechs Tatverdächtigen als einziger wieder auf freien Fuß gesetzt worden war. Der Mann hatte stets behauptet, zum Tatzeitpunkt auf dem Sofa des Hotelzimmers geschlafen zu haben.
Die fünf Freunde des Freigelassenen befinden sich hingegen weiter in Untersuchungshaft in einem Gefängnis vor den Toren Palmas. Ihnen wird vorgeworfen, an der Vergewaltigung einer 18 Jahre alten deutschen Touristin aktiv beteiligt gewesen zu sein beziehungsweise diese gebilligt zu haben. Der Vorfall, der im Anschluss ganz Mallorca und Deutschland über mehrere Tage beschäftigte, hatte sich in den frühen Morgenstunden des 13. Juli an der Playa de Palma ereignet. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge hatte die 18-Jährige zuvor in einer Diskothek einen der fünf Tatverdächtigen kennengelernt und zweimal einvernehmlichen Geschlechtsverkehr mit ihm gehabt.
Außer Kontrolle geriet die bis dahin romantische Nacht, als die Freunde des jungen Mannes ins Hotelzimmer zurückkehrten. Dort soll es zu einer Gruppenvergewaltigung gekommen sein, die mindestens einer der Männer mit seinem Smartphone filmte. Nach ihrer Festnahme gaben die Männer an, der Sex sei einvernehmlich geschehen und die junge Frau habe sich damit einverstanden erklärt, das Geschehen auf Video festzuhalten. Eine förmliche Anklage ist gegen die fünf Tatverdächtigen noch nicht erhoben worden. Eine Untersuchungshaft kann sich in Spanien über mehrere Monate hinziehen.