Eine der vielleicht kuriosesten Straftaten auf Mallorca in den vergangenen Jahren kommt jetzt vor Gericht. So beantragt die Staatsanwaltschaft derzeit eine vierjährige Haftstrafe für einen 23-jährigen Mann, der im Januar 2020 zehn Kanarienvögel von einem Bauernhof in Palmas Vorort Marratxi gestohlen haben soll. Während der Flucht soll der Angeklagte das Tor des Grundstücks auf den Besitzer geschlagen haben, der ihm nachlief, als er merkte, was geschehen war. Dem Angeklagten wird gewalttätigerer Raub sowie Körperverletzung vorgeworfen.
Der Vorfall ereignete sich gegen 4.30 Uhr morgens. Der Angeklagte betrat in Begleitung eines anderen jungen Mannes, der nicht identifiziert werden konnte, das Grundstück, indem er das Tor gewaltsam öffnete. Dort angekommen, nahm er die Käfige mit den Kanarienvögeln ab, die der Eigentümer im Garten aufgehängt hatte, insgesamt zehn Stück. Als sie das Haus verließen, wurden sie vom Bewohner überrascht, der den Tätern nachlief.
Der Angeklagte schlug dabei das Eingangstor der Finca mit Gewalt zu, wodurch der Eigentümer am linken Knie verletzt wurde. Der Mann erlitt eine Prellung und musste sieben Tage lang behandelt werden. Der Verdächtige wurde Wochen später von Beamten der Guardia Civil verhaftet. Neben der Haftstrafe fordert die Staatsanwaltschaft auch, dass er dem Besitzer 456 Euro für die gestohlenen Kanarienvögel und Käfige sowie 350 Euro für die Zeit, die er zur Heilung der Beinverletzung benötigte, als Entschädigung zahlt.