Das Landgericht der Balearen hat nach einem Bericht der MM-Schwesterzeitung Ultima Hora den Prozess um den mutmaßlichen Betrug des falschen "Prinzen von Hohenlohe" am Montag (11.9.) erneut wegen Gesundheitsproblemen ausgesetzt. Ein Anwalt erschien aus "medizinischen Gründen" nicht. Das Verfahren gegen Jürgen zu Hohenlohe selbst wegen Anlagebetrugs und Urkundenfälschung war bereits 2022 aus ähnlichen Gründen unterbrochen worden, der Prozess gegen seine Frau Beatriz dagegen wurde fortgesetzt. Die Anklage wird von etwa dreißig Personen unterstützt, die den "Prinzen" und seine Frau unter anderem des Betrugs, der Unterschlagung und der Urkundenfälschung beschuldigen. Die Staatsanwaltschaft selbst erhebt keine Anklage.
Der Hauptprozess hätte im April 2021 stattfinden sollen, wurde jedoch ausgesetzt, nachdem der Angeklagte im Gerichtssaal gestürzt war und ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Der Mann, ein österreichischer Staatsbürger mit verschiedenen gesundheitlichen Problemen, stolperte, als er sich dem Mikrofon nähern wollte, um seine Aussage zu machen. Ein Krankenwagen brachte den Verletzten in eine Privatklinik in Palma, wo er stationär aufgenommen wurde.
Kurz zuvor hatte seine Verteidigung beantragt, ihn aus gesundheitlichen Gründen von der Teilnahme an allen Sitzungen des Prozesses zu entbinden, nachdem er seine Aussage gemacht hatte. 2022 wurde in einem gerichtsmedizinischen Gutachten eine "mäßige kognitive Beeinträchtigung" bei Jürgen zu Hohenlohe festgestellt; aus diesem Grund beantragte die Staatsanwaltschaft die Einstellung des Verfahrens. Am vergangenen Montag sollte der Prozess wieder aufgenommen werden, das Gericht sah sich jedoch gezwungen, die Sitzung zu unterbrechen, da ein Anwalt aus gesundheitlichen Gründen nicht erschienen war, ohne einen Ersatz benennen zu können.