Die Gewerkschaft der städtischen Busfahrer von Palma de Mallorca ist empört. Mehrere Fahrer der blauen Stadtbusse ist von der spanischen Verkehrsbehörde zu Geldstrafen verurteilt worden, weil sie während der Fahrt keine Sicherheitsgurte angelegt hatten. Dabei verfügen die Fahrzeuge gar nicht über Sicherheitsgurte, teilte die Gewerkschaft am Freitag mit.
Wie das Online-Nachrichtenportal "Crónica Balear" berichtete, erhielten mehrere Fahrer Geldstrafe von 200 Euro. Und es kommt noch dicker: Ihnen wurden von der Führerscheinbehörde auch jeweils vier Punkte abgezogen (Zum Hintergrund: In Spanien erhalten Fahranfänger automatisch ein Guthaben von 15 Punkten, die bei Vergehen nach und nach abgezogen werden). Die Gewerkschaft verwies zudem darauf, dass die Sitze der Busfahrer gar nicht mit Sicherheitsgurten ausgestattet sind. Der Grund: Die blauen Stadtbusse sind durch eine behördliche Bescheinigung von dieser Pflicht gänzlich befreit. Demnach sei es "für jeden Fahrer gar nicht möglich, sich anzuschnallen".
Die von der Geldstrafe betroffenen Fahrer sind nicht bei einer gängigen Verkehrskontrolle aufgefallen. Vielmehr waren sie aus der Luft von einer Drohne der Verkehrsbehörde fotografiert worden. „Aus diesem Grund war auch kein Beamter in der Lage, das Fehlen der Sicherheitsgurte in den Fahrzeugen vor Ort zu überprüfen", kritisiert die Gewerkschaft Siteib. Sie forderte die Stadt Palma auf, unverzüglich Sicherheitsgurte in alle Busse einzubauen, um "so die Fahrer vor Strafen und ungerechtfertigten Punktabzügen zu schützen. Andernfalls "würden sich die Fahrer weigern zu fahren, aus Angst davor, von der Verkehrsbehörde sanktioniert zu werden".