Seit einigen Wochen wird Frankreich von einer Bettwanzenplage heimgesucht: Auf Matratzen in Schlafzimmern, auf Sitzen in öffentlichen Verkehrsmitteln, auf Krankenhausliegen und sogar in Kinos - überall in Paris machen sich die kleinen Biester breit. Nun soll das unangenehme Ungeziefer auch in Spanien, unter anderem auf Mallorca, sein Unwesen treiben, wie zuvor das Lifestyle-Magazin "abcMallorca", berichtete.
Nach Angaben des Schädlingsbekämpfungsunternehmens Anticimex ist die Bettwanze neben den Balearen bisher auch in Madrid, Katalonien, Valencia, Andalusien und Aragonien aufgetreten. Des Weiteren berichtete das Unternehmen, dass die Zahl der Bettwanzen in Spanien von Januar bis September um 71 Prozent zugenommen hat, was den Gesundheitsbehörden große Sorgen bereitet.
Der Verband der Unternehmen für Umweltgesundheit (ANECPLA) warnte jüngst, dass die Präsenz dieser Insekten in ganz Europa ein wachsendes Problem darstelle. "Das Problem ist, dass es immer mehr von ihnen gibt und sie nicht aufhören werden, sich zu vermehren", erklärt Óscar Soriano, ein leitender Wissenschaftler am CSIC, dem Oberster Rat für wissenschaftliche Forschung, der sich mit den Auswirkungen von Arthropoden (Gliederfüßler) auf die menschliche Gesundheit beschäftigt. Ersten Anzeichen für die Ausbreitung derBettwanzen habe es in den Gefängnissen des Landes gegeben, mittlerweile aber breiteten sie sich auch in den Haushalten aus. "Ab und zu kommen wir mit Leuten in Kontakt, die behaupten, dass sie Bettwanzen in ihren Wohnungen haben", betont er.
Ihre ungewöhnliche Verbreitung ist nach Ansicht von Experten auf den Klimawandel, die Migration und die große Schwierigkeit zurückzuführen, sie aus Wohnungen zu entfernen. "Sie heften sich an unsere Kleidung oder sogar an unsere Koffer und werden so innerhalb von 24 Stunden überall auf der Welt verbreitet", sagt Soriano. Auch die hohen Temperaturen im Oktober sorgen für die Verbreitung der Bettwanzen in Spanien: Denn die Mindesttemperatur von 16 Grad Celsius, die dieses Insekt zum Leben braucht, ist weit überschritten.
Erst kürzlich ging diesbezüglich ein Fall in sozialen Netzwerken viral: María Perez, eine Tänzerin der Sängerin Chanel, nächtigte in dem Hotel Hiberus in Zaragoza, als sie die unangenehme Erfahrung mit dem Ungeziefer machte. Über ihren TikTok-Account hat die junge Frau ihren mehr als 42.000 Followern ihre Erfahrungen mit Bettwanzen geschildert und ihren Körper voller Bisse gezeigt: "Sie haben mich aufgefressen", erzählt sie. Die Tänzerin wachte in der ersten Nacht ohne Nesselausschlag auf, aber im Laufe des Abends begann es sie am ganzen Körper zu jucken. Sie musste ins Krankenhaus, wo man ihr ein Antihistaminikum verschrieb. Dort erklärte man ihr auch, dass Bettwanzenbisse keine infektiösen Erreger enthalten, sodass sie sich außer einer Reizung der Wunden keine Sorgen machen musste.
Das Insekt hat eine ovale Form und seine Farbe kann von braun bis rot reichen. Die Bettwanze ernährt sich ausschließlich von Blut, ihre Stiche können Hautreizungen und Beulen sowie bei manchen Menschen allergische Reaktionen auf den Speichel der Bettwanze hervorrufen.