Marcel S., der deutsche Ex-Militär, der beschuldigt wird, mehrere Brände in Esporles gelegt zu haben, ist am Dienstag nicht zur Verhandlung vor dem Landgericht in Palma de Mallorca erschienen. Aufgrund seiner unentschuldigten Abwesenheit hat das Gericht nun einen Haftbefehl gegen ihn erlassen. Darüber hinaus fordert die Staatsanwaltschaft acht Jahre Haft für den Feuerteufel.
Die Vorfälle ereigneten sich bereits 2019: Der Staatsanwaltschaft zufolge begab sich Marcel S. in den frühen Morgenstunden des 19. August 2019 auf einen öffentlichen Parkplatz in dem Dorf Esporles. Dort verbrannte er zwei Vorderreifen eines Toyota Land Cruiser und zerstach die Hinterreifen mit einem scharfen Gegenstand. Der entstandene Schaden beläuft sich auf 748 Euro.
Am folgenden Tag, in den frühen Morgenstunden des 20. August, schlug er erneut zu: Der damals 50-Jährige ging in Esporles zu einem Grundstück und entfachte mit Feueranzündern drei Brände im Abstand von jeweils 30 Metern, die sich zu einem großen Feuer entwickelten. Der Brand betraf insgesamt 7120 Quadratmeter Waldfläche der Serra de Tramuntana. Am 25. August 2019, gegen 6.20 Uhr, legte Marcel S. nach Angaben der Staatsanwaltschaft auf zwei weiteren Grundstücken im Industriegebiet von Esporles mit Feuerzeugen einen erneuten Brand, der 2000 Quadratmeter Waldfläche zerstörte.
Die Eigentümer der von den Bränden betroffenen Grundstücke haben auf eine eventuelle zivilrechtliche Klage verzichtet. Die der Feuerwehr entstandenen Kosten beliefen sich auf 7751 Euro, welche der Angeklagte tragen soll.
Der Mann wurde vom 26. August 2019 bis zum 17. Mai 2020 in Untersuchungshaft genommen. Nach Angaben der Justiz wurde der Angeklagte zuletzt im März in der Obdachlosenunterkunft Ca l'Ardiaca in Palma gesehen. Sein derzeitiger Aufenthaltsort ist unbekannt. Auch seine zuständige Anwältin hat seit zwei Jahren keinen Kontakt mehr zu ihm gehabt.