Einwohner von Dörfern in der Serra de Tramuntana auf Mallorca beschweren sich zunehmend über illegale Auto- und Motorradrennen mit hochpreisigen Fahrzeugen. Die Anwohner im Gebirge beklagen die Tatsache, dass illegale Rennen praktisch jeden Tag auf der bekannten Ma-10, der Straße, die die Serra de Tramuntana durchquert, und der Ma-2130, der ansteigenden Strecke von Caimari nach Lluc, unterwegs sind.
Vor einigen Tagen konnte sich ein Team der spanischsprachigen Schwesterzeitung "Ultima Hora" vor Ort von den Aktivitäten dieser Gruppen rücksichtsloser Fahrer selbst ein Bild machen: Die Rennen begannen gegen 22 Uhr. Die Teilnehmer, meist junge Leute, versammelten sich in der Nähe von Caimari. Auf den Bildern, die ein Fotograf der Zeitung aufgenommen hat, sind etwa zwanzig Personen zu sehen, die am Treffpunkt auf den Rest warten. Sobald alle Mitglieder der Gruppe diese Position erreicht haben, beginnen die ersten illegalen Rennen. Die erste Strecke ist die Gerade zwischen Selva und Caimari.
Von dort aus beginnen die Motorräder und Autos den Berg hinauf- und hinunterzufahren, was mit einem hohen Risiko verbunden ist. Die Zahl der Menschen und Fahrzeuge ist enorm und nimmt im Laufe der Stunden zu. Der Lärm ist ohrenbetäubend, und Dutzende von Motorrädern und Autos, von denen viele getunt sind, rasen "gegeneinander". Gegen 2 Uhr morgens nimmt das illegale Rennen schließlich ein Ende, als ein Streifenwagen der Guardia Civil das Ganze auflöst.
Die gerade Strecke zwischen Caimari und Selva auf der Ma-2130 ist für Anwohner und Verkehrsteilnehmer zu einem "Albtraum" geworden. Die Motorräder und Autos, die an illegalen Rennen teilnehmen, überschreiten in einigen Fällen sogar die 130 oder 150 Stundenkilometer. Des Weiteren kritisieren die Anwohner auch die "verdächtige Unaufmerksamkeit" der Guardia Civil gegenüber diesem Problem und führen mehrere konkrete Fälle an, um dies zu belegen. In der Vergangenheit stand ebenfalls die Frage im Raum, Radargeräte oder Drohnen einzusetzen, um den illegalen Rennen den Kampf anzusagen. Bislang ist davon aber noch nichts konkret umgesetzt worden.