Der öffentliche Nahverkehr auf Mallorca und den Nachbarinseln bleibt auch in diesem Jahr kostenlos. Im Madrider Unterhaus stimmte am Mittwoch einer Meldung der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" zufolge eine knappe Mehrheit der Parlamentarier für eine Verlängerung von drei Notstandsdekreten. Diese waren Ende 2023 abgelaufen und beinhalteten unter anderem die Finanzierung für die kostenfreie Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs.
Damit ist der Weg frei für die Überweisung von 43 Millionen Euro aus der Hauptstadt nach Palma. So viel lässt sich die Zentralregierung einstimmigen Medienberichten zufolge die Sicherstellung der kostenfreien Nutzung von Bus, Bahn und Metro kosten. Bis zuletzt hatte der Fortbestand des Gratis-ÖPNV auf der Kippe gestanden. Die katalanischen Separatisten von Junts und die Linkspartei Podemos hatten Ministerpräsident Sánchez damit gedroht, bei der Abstimmung gegen die Verlängerung der Notstandsdekrete zu votieren.
Beide Parteien forderten Nachbesserungen bei den entsprechenden Kabinettsbeschlüssen der Regierung. Diese waren seinerzeit ins Leben gerufen worden, um die Folgen von Ukrainekrieg und hoher Inflation für die Bevölkerung abzufedern. Neben dem kostenlosen Nahverkehr sind dies eine verringerte Mehrwertsteuer auf Lebensmittel und Abgaben für Energieversorger. Bei der Abstimmung am Mittwoch enthielten sich die sieben Junts-Abgeordneten ihrer Stimme, Podemos votierte geschlossen für das Dreierpaket.
Wie die Gratis-Fahrten konkret umgesetzt werden, darüber herrschte am Mittwoch noch Unklarheit. Die balearische Landesministerin für Wohnen und Mobilität, Marta Vidal, sagte gegenüber "Ultima Hora", als nächster Schritt sei ein Treffen mit Spaniens Transportminister Óscar Puente geplant. Darin sollen die Details besprochen werden. "Unsere Anfrage ist bislang aber vonseiten der Zentralregierung nicht beantwortet worden."
In den Genuss der Gratis-Fahrten kommen ausschließlich Personen, die auf den Balearen gemeldet sind. Touristen müssen für die Nutzung von Bus, Bahn und Metro bezahlen.