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40 TAGE NACH FOLGENSCHWERER KAMPFHUND-ATTACKE

Deutscher Mallorca-Resident bittet um Spenden für seine Familie

Die Ehefrau und Mutter von drei gemeinsamen Kindern war Anfang Dezember von sechs Pitbulls und einem Rottweiler angefallen und schwer verletzt worden. Über die finanziellen Mittel für eine Einstellung einer Betreuungsperson verfügt die Familie nicht.

Wartet 40 Tage nach einer brutalen Hunde-Attacke noch auf Hauttransplantationen am Rücken und an den Armen: die dreifache Mutter und Frau des deutschen Mallorca-Residenten Rene Gohl. | Youtube Última Hora - Ultima Hora

| | Palma, Mallorca |

Fast sechs Wochen sind seit dem Tag vergangen, an dem ein Rudel beißwütiger Hunde Nesrin Gohl, 38, auf dem Hausberg von Felantix, dem Calvari, ins Visier nahmen. Und noch immer erholt sich die dreifache Mutter mit libanesischen Wurzeln in einem Krankenhaus im Osten von Mallorca von den zahlreichen tiefen Wunden, die ihr die sechs Pitbulls und der Rottweiler zugefügt hatten. "Dieses Zimmer", sagt sie gegenüber der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" und deutet mit dem Kopf auf die steril-weißen Wände der Klinik, "ist inzwischen so etwas wie unser zweites Zuhause".

Ihr mit Tätowierungen überzogener Körper ist mit kreisförmigen Wunden übersät, die für Laien auch von einer Schusswaffe stammen könnten. Sie lassen nur erahnen, wie sie 40 Tage vorher ausgesehen haben mögen. "Der Heilungsprozess ist bislang gut verlaufen", sagt Nesrin Gohl etwas überraschend. Für Teile ihres malträtierten Rückens und der Arme gilt das allerdings nicht. Dort hatten ihr die sieben Hunde im Blutrausch das Fleisch regelrecht vom Körper gerissen. "Ich konnte zusehen, wie einer der Hunde ganze Hautstücke von mir herunterschluckte." Die Hauttransplantationen an diesen Stellen stehen noch aus.

Für einen Moment will die mit dem deutschen Mallorca-Residenten Rene Gohl verheiratete Frau mit ihrem Leben bereits abgeschlossen haben. Dann, als sie hilflos auf dem Boden lag, die Arme von sich gestreckt und die Augen geschlossen. Über ihr sechs außer Kontrolle geratene Pitbulls und der Rottweiler. "Ich dachte in diesem Augenblick, es wäre vorbei." Als sie Sekunden später wieder die Augen öffnete, sah sie plötzlich einen Mann mit einem Stock in der Hand neben sich. "Ohne ihn wäre Nesrin nicht mehr am Leben", ist sich Rene Gohl, 38, sicher.

Die brutale Hundeattacke hinterließ bei Nesrin Gohl nicht nur physische und psychische Wunden, auch die finanzielle Stabilität der fünfköpfigen Familie geriet aus dem Gleichgewicht. Aufgrund des Krankenhausaufenthalts seiner Frau sah sich Rene Gohl gezwungen, seinen Job ruhen zu lassen. Seine Zeit verbringt er seither nicht mehr auf Baustellen, sondern am Krankenbett und mit den gemeinsamen Kindern im Alter von vier, elf und sechzehn Jahren. "Uns wäre sehr geholfen, wenn wir eine Betreuungsperson für die Kinder engagieren könnten, die für sie kocht und auch ein bisschen den Haushalt macht", sagt der gebürtige Stuttgarter.

Weil hierfür jedoch das Geld fehlt, entschieden sich Nesrin und Rene Gohl jetzt für den Gang an die Öffentlichkeit. Ein Spendenaufruf, so die Hoffnung der Eltern, könnte das Konto wieder soweit füllen, dass der Wunsch nach einer Betreuungshilfe bald Wirklichkeit wird. Rene Gohl bittet hilfsbereite Mitbürger, sich mit ihm zunächst via E-Mail (gohl85nesrin@gmail.com) in Verbindung zu setzen.

Der Halter der Hunde wurde von Polizei nach dem Vorfall schnell ausgemacht. Drei der Tiere erschossen die Beamten noch am Ort des Geschehens, die anderen vier Hunde wurden Tage später eingeschläfert.

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