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Kriminalität

Albtraum in Mallorca-Ferienort: Bewaffnetes Trio raubt Opfer mit Kalaschnikow-Attrappe aus

Ziel der zwei Überfälle waren Juweliergeschäfte in Portocolom. Die Polizei nahm die mutmaßlichen Täter jetzt fest.

Das festgenommene Trio soll seine mutmaßlichen Opfer unter anderem mit dieser Kalaschnikow-Attrappe bedroht haben. | Guardia Civil

| | Palma, Mallorca | |

Die Guardia Civil hat auf Mallorca drei Männer festgenommen, die unter dringendem Verdacht stehen, bei zwei mutmaßlichen Überfällen ihre Opfer unter anderem mit einem täuschend echt wirkenden Sturmgewehr des Typs AK-47 bedroht zu haben. Wie aus einer Meldung der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" am Dienstag hervorgeht, sollen sich die beiden Zwischenfälle im November 2023 und Januar 2024 in Portocolom ereignet haben. Die zuständige Richterin ordnete am vergangenen Sonntag für zwei der drei Festgenommenen Untersuchungshaft an.

Der erste mutmaßliche Überfall soll sich der Meldung zufolge Ende November vergangenen Jahres zugetragen haben. Demnach zwangen die drei Männer – zwei Spanier und ein Paraguayer – eine Frau unter Androhung von Gewalt, einen befreundeten Juwelier anzurufen, um sich mit ihm unter einem Vorwand zu verabreden. Nach Darstellung der Polizei traten die Männer gegenüber der Frau mit einer Pistole, einer Schrotflinte und dem AK-47 auf.

Der nichts Böses ahnende Juwelier willigte ein und traf sich kurz darauf mit seiner Bekannten am Leuchtturm von Portocolom. Angeblich wollte die Frau von ihm nur ein Gramm Kokain kaufen. "Ultima Hora" zufolge nahmen die Ereignisse dann eine für den Unternehmer überraschende Wende. Die drei Festgenommenen zwangen den Mann in ein Auto zu steigen und zu sich nach Hause zu fahren.

Dort nahmen die bewaffneten Männer die Schlüssel des Juwelierladens an sich und steuerten mit ihrem Opfer das familiär geführte Geschäft an. Der Unternehmer hatte der Meldung zufolge keine andere Wahl, als den drei Männern Schmuck und Bargeld im Wert von schätzungsweise 14.000 Euro auszuhändigen. Im Anschluss an den Überfall traten die Festgenommenen und mutmaßlichen Täter die Flucht an, allerdings nicht ohne vorher das Smartphone ihres Opfers zerstört zu haben.

Bei dem zweiten Überfall am 12. Januar hatten sie es laut "Ultima Hora" zunächst auf den Sohn einer Juwelierin abgesehen. Diesen spürten sie in einem verlassenen Haus in Portocolom auf, in das sich das Opfer zum Kiffen mit einem Freund zurückgezogen hatte. Mit vorgehaltenen Schusswaffen ließen sie den jungen Mann wissen, dass er eine Schuld in Höhe von 14.000 Euro zu begleichen habe. Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, drückten sie ihrem Opfer den Lauf einer Pistole ins Gesicht. "Wenn du schreist, fängst du dir eine Kugel ein", sollen sie dabei gesagt haben.

Anschließend fuhren die drei mutmaßlichen Täter den jungen Mann zum Wohnhaus seiner Mutter. Als die Bewaffneten feststellten, dass dort an Wertsachen nichts zu holen war, steuerten sie gemeinsam mit ihrem Opfer das Haus dessen Großmutter an. Doch auch dort suchten sie vergeblich nach Beute. In einem dritten Versuch fuhren die drei Männer am Juwelierladen der Familie in Portocolom vor, wo sie schließlich 1.000 Euro aus der Kasse sowie 300 Gramm Gold entwendeten.

Die Opfer des bewaffneten Trios gaben nach den jeweiligen Überfällen eine Anzeige bei der Guardia Civil auf. Diese leitete eine Fahndung nach den Tätern ein. Während zwei der Festgenommen in Untersuchungshaft auf ihren Prozess warten, wurde der mutmaßliche dritte Täter unter Auflagen auf freien Fuß gesetzt.

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