Folgen Sie uns F Y T I R

Möglicherweise aus dem 17. Jahrhundert: Polizeitaucher bergen in Cala Rajada tonnenschwere Kanonen

Auf die heikle Operation hatten sich die Spezialisten mehrere Monate vorbereitet. Die Fundstücke sollen nun analysiert und zeitgeschichtlich zugeordnet werden.

Untersuchungen sollen nun klären, ob die historischen Fundstücke in Spanien, den Niederlanden oder in Frankreich hergestellt wurden. | Alejandro Sepúlveda

| | Palma, Mallorca |

Unter den Augen des Präsidenten des Inselrates von Mallorca und der für Denkmalschutz zuständigen Dezernentin haben Spezialtaucher der Guardia Civil (GEAS) am Mittwoch zwei historische Kanonen aus dem Hafenbecken der Cala Rajada geborgen. Wie aus einer Meldung der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" hervorgeht, sind die jeweils 2,5 Meter langen und 1000 Kilogramm schweren Fundstücke einer Epoche zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert zuzurechnen. Inselratspräsident Llorenç Galmés (Volkspartei PP) bedankte sich vor Ort bei den Tauchern für die Zusammenarbeit. Das historische Kriegsmaterial werde jetzt von Archäologen des Museu de Mallorca untersucht und im Anschluss restauriert werden.

Medienberichten zufolge waren Taucher auf den spektakulären Fund bereits vor geraumer Zeit aufmerksam geworden. Das Dezernat für Denkmalschutz habe aber erst jetzt seine Erlaubnis für die Bergung der gusseisernen Kanonen gegeben. Die Spezialtaucher der Guardia Civil bereiteten sich nach eigenen Angaben über "einen langen Zeitraum" auf die heikle Mission der Bergung vor. Dabei, so GEAS-Chef David Bolaños gegenüber "Ultima Hora", hätten verschiedene Aspekte beachtet werden müssen. Etwa die notwendige Menge an Luft, mit denen die Bergungsballons hätten gefüllt werden müssen. "Unsere absolute Priorität war natürlich, den Fundstücken keinerlei Schaden zuzufügen", so Bolaños.

Nach der erfolgreichen Bergung wurden die beiden Kanonenrohre ins Museu de Mallorca transportiert. Dort sollen Archäologen zunächst eine zeitgeschichtliche Einordnung der Fundstücke vornehmen. Ferner, so Galmés, müsse festgestellt werden, welcher Nationalität die Kanonen zuzuordnen seien. Nach einer ersten Einschätzung gehen Experten derzeit davon aus, dass sie spanischer, aber auch niederländischer oder französischer Bauart sein könnten. Langfristiges Ziel der bevorstehenden Restaurationsarbeiten sei, die Kanonen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, sagte der Inselratspräsident weiter.

Möglicherweise schlummern noch andere Geschütze aus vergangenen Jahrhunderten am Meeresboden vor Mallorca. Galmés ließ am Mittwoch durchblicken, dass die Behörden über entsprechende Kenntnisse verfügten. "Ortsansässige Fischer haben uns auf diese Spuren gebracht."

Zum Thema
Meistgelesen