Der Protest der Bauern auf Mallorca hat am Montag die Innenstadt von Palma lahmgelegt. Mehr als 250 Landwirte hatten sich am Vormittag mit ihren Traktoren von den Dörfern auf den Weg zur Inselhauptstadt gemacht, wo sie gegen 11.30 Uhr eintrafen. Die Kolonne fuhr im Anschluss von der nordöstlichen Stadteinfahrt kommend über die Plaça d'Espanya, die Avenidas und den Paseo Mallorca bis in die Innenstadt.
In und um Palma kommt es deshalb nach wie vor zu einem Verkehrschaos, da sich die Polizei gezwungen sah, mehrere große Straßen zu sperren, die bisher nicht wieder für den Verkehr freigegeben wurden. Die städtischen Verkehrsbetriebe müssen außerdem fast alle EMT-Buslinien auf anderen Routen fahren lassen. Mit Behinderungen wird noch bis zum späten Nachmittag gerechnet.
Die Bauern demonstrieren – wie ihre Kollegen in anderen EU-Ländern – gegen Lohndumping und für weniger Umwelt-Auflagen im Agrarsektor. Sie fordern faire Preise für ihre Produkte, die Beibehaltung der Steuerermäßigung für Agrardiesel, härtere Kontrollen für Importe aus Nicht-EU-Ländern und einen Abbau der Bürokratie.
Verständnis kommt aus der Politik. Die konservative balearische Ministerpräsidentin Marga Prohens (PP) twitterte am Montag: "Volle Unterstützung für die Forderungen unserer Landwirte. Die Bauern wissen, dass sie auf die Hilfe dieser Regierung zählen können." Und weiter: "Ohne das Land hat auch die Stadt nichts zu essen."