Auf Mallorca ist ein neuer Fall von Zwangsprostitution bekannt geworden. Eine Argentinierin sagte am Mittwoch während eines Prozesses gegen eine mutmaßliche Bordellwirtin aus. Sie äußerte, von der Angeklagten unter falschen Versprechungen auf die Insel gelockt worden zu sein. Hier sei sie zusammen mit anderen Frauen in einer Privatwohnung in Palma gezwungen worden, diversen Freiern ihre Dienste anzubieten.
Die Südamerikanerin äußerte als Zeugin, dass die mutmaßliche Bordellwirtin ihr ein Flugticket im Wert von 700 Euro aus ihrem Heimatland nach Mallorca gekauft habe. Sie habe aber 2000 Euro an Schulden zurückzahlen müssen, die sie als Prostituierte verdienen sollte. Sie habe wie ein Roboter arbeiten müssen. Ihr sei ursprünglich gesagt worden, dass sie bei Events als Beschäftigte mitarbeiten sollte.
Die Angeklagte, die vor etwa zwei Jahren die Argentinierin und neun weiteren Frauen angeworben haben soll, sagte, dass alles im gegenseitigen Einvernehmen über die Bühne gegangen sei. Als Entlastung ließ sie Whatsapp-Verläufe präsentieren.
Immer mal wieder werden Fälle von Zwangsprostitution auf Mallorca publik. Vor allem Frauen aus lateinamerikanischen Staaten, die illegal in der EU leben, werden von Kriminellen aus dem Rotlichtmilieu gnadenlos ausgebeutet. Sie geraten in eine Art Gefangenschaft, aus der sie oft nicht entkommen können.