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KULTUR & GESCHICHTE

Bistum Mallorca öffnet Königspalast in Sineu für Besucher

In den 700 Jahre alten historischen Gemäuern war bis 2016 ein Klausurorden untergebracht. Im Mittelalter diente der Palau den mallorquinischen Königen als Wohnsitz.

Steht seit 2016 leer und wird gegenwärtig restauriert: der Palau de Sineu, 1309 von König Jaume II. in Auftrag gegeben. | Pere Bota

| | Palma, Mallorca |

Wer sich schon immer dafür interessierte, wie es sich die mallorquinischen Könige des Mittelalters einrichteten, dem bietet sich jetzt in Sineu eine fast einmalige Gelegenheit. Denn das Bistum Mallorca entschied sich, dem Anliegen der Gemeinde zu entsprechen und die historischen Gemäuer aus dem frühen 14. Jahrhundert zeitweise für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Ab 9. März, so die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora", fänden für Neugierige jeden zweiten Samstag im Monat jeweils zwei Führungen statt – die erste um 10 Uhr, die zweite um 12 Uhr. Spontane Besucher will das Bistum offenbar nicht anlocken, Interessierte müssen sich jeweils in der ersten Woche des Monats entweder über die Internetseite Maiorica Sacra oder persönlich im Bistum anmelden. Maximal 25 Besucher dürfen an den seltenen Führungen teilnehmen.

Nach Aussage des Vikars Francesc Vicens Gomila führte der große Erfolg bei den Sant Marc-Feierlichkeiten im vergangenen Jahr zu einem Umdenken bei der Bistumsleitung. Im Rahmen eines Tags der offenen Tür rannte damals das Publikum dem ehemaligen Königspalast sprichwörtlich die Tür ein. Das Bistum sah sich gezwungen, den Besuchertag auf weitere Tage auszuweiten. Das Interesse an dem gewaltigen Palau, mit dessen Bau König Jaum II. 1309 beginnen ließ, war verständlich. Nur wenigen Menschen war bis dato das Privileg zuteil geworden, die imposanten Gemäuer von innen zu betrachten. Ehe im Palau de Sineu 2016 gänzlich die Lichter erloschen, diente der Palast über vier Jahrhunderte als geschlossenes Kloster. Ausbleibender Nachwuchs zwang den Klausurorden der Konzeptionistinnen zur Aufgabe ihrer Aktivitäten.

Gänzlich hat das Bistum die Hoffnung bis heute nicht aufgegeben, den Palau irgendwann wieder mit religiösem Leben zu füllen. 2021 stand ein kolumbianischer Orden Medienberichten zufolge bereits mit einem Bein in dem leerstehendem Palast. Im letzten Augenblick machten die Südamerikaner dann doch noch einen Rückzieher. "Priorität hat für uns ganz klar der religiöse Nutzen des Palastes", so Vikar Gomila. In anderen Worten: Sobald sich ein neuer Mieter findet, ist mit den Besuchstagen wieder Schluss. Dabei wird der Palau gegenwärtig einer gründlichen Restauration unterzogen, mit der das Bistum 2021 begann. Für Besucher, so der Vikar, fast ein Grund mehr, sich das geschichtsträchtige Innenleben des Königspalastes aus der nächster Nähe anzusehen.

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