Auf den Fußballplätzen Mallorcas ist es am vergangenen Wochenende zu mehreren Spielabbrüchen gekommen. Wie aus einer Meldung der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" hervorgeht, waren davon drei Begegnungen in den Nachwuchsligen der Insel betroffen. In allen Fällen hätten sich die jeweiligen Unparteiischen für einen vorzeitigen Abpfiff entschieden, nachdem sie von Spieler, Trainern oder Zuschauern verbal angegriffen worden seien. Damit setzte sich ein seit Längerem zu beobachtender trauriger Trend im Inselfußball fort. Zuletzt hatten die Schiedsrichter vor allem wegen Tätlichkeit die erhitzten Gemüter frühzeitig in die Kabinen geschickt. Anfang des Jahres eskalierte zudem ein Sprachenstreit zwischen einer Unparteiischen mit andalusischen Wurzeln und einem Mallorquín sprechenden Trainer.
Am vergangenen Wochenende beließen es Spieler, Betreuer und Zuschauer der Zeitung zufolge bei verbalen Auseinandersetzungen. Den Anfang machte die Partie Felanitx-Collerense. Nachdem ein Spieler der Heimmannschaft nach zwei Gelben Karten des Feldes verwiesen worden war, hagelte es Verwünschungen und Schlimmeres auf den Schiedsrichter. Als für den Unparteiischen das Fass der Beleidigungen übergelaufen war, so die Zeitung, brach dieser die Partei ab.
Eine Spur wüster ging es bei dem Spiel Son Verí-Sant Jordi zu. Dort entschied sich "Ultima Hora" zufolge der Unparteiische nach dem 1:4 für einen vorzeitigen Spielabbruch. Der vierte Gegentreffer hätte den Heimcoach und zwei seiner Schützlinge derart in Rage versetzt, dass für den Unparteiischen eine Fortsetzung der Partei unmöglich erschien. Mit den drei Platzverweisen in der 66. Minuten und den darauf folgenden verbalen Entgleisungen endete letztlich das Spiel.
Auch bei der Partie Es Pla-Porto Cristo flogen zunächst zwei Spieler vom Platz, allerdings noch ohne ernsthaft die Fortsetzung des Spiels zu gefährden. Als in der zweiten Halbzeit nach dem 3:1 für die Gastgeber ein weiterer Kicker der Gäste wegen Roter Karte vom Feld musste, war es um die angespannte Ruhe geschehen. Aufgrund zahlreicher Beleidigungen, so die Zeitung, habe sich der Schiedsrichter gezwungen gesehen, das Spiel vorzeitig abzubrechen.
Auf Ibiza rief ein erst 15 Jahre alter Schiedsrichter nach der Partie Ses Païsses-Sant Rafel gar die Polizei zur Hilfe. Zwar habe das Jugendspiel planmäßig über die Bühne gebracht werden können, im Anschluss, so die Zeitung, habe sich der heranwachsende Unparteiische jedoch um seine körperliche Unversehrtheit Sorgen gemacht.