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Zwei Männer entführen Ehepaar in Palma, um an dessen Schmuck zu gelangen

Bei den Kidnappern handelte es sich um “Okupas”, die Gelegenheitsarbeiten als Putzleute verrichteten und in besetzten Häusern Marihuana-Pflanzen züchteten

Die spanische Polizei konnte die beiden mutmaßlichen Kriminellen am Freitag festnehmen. | A. Sepúlveda

| | Sineu, Mallorca |

Am Freitag hat die Polizei auf Mallorca zwei junge Männer verhaftet, die ein Ehepaar in Palma entführt hatten, um dieses zu erpressen. Wie die spanischsprachige MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" am Dienstag berichtete, zwangen die beiden Täter den Mann und die Frau, in einen Transporter zu steigen, den sie dann in die Gemeinde Sineu in der Inselmitte fuhren. Dabei fesselten sie die beiden Opfer offenbar, knebelten diese und schlugen auf sie zudem mit Gegenständen ein.

Wie die Polizei später mitteilte, war es das Ziel der Entführer, an Schmuck und Bargeld der Opfer heranzukommen. Während der Fahrt konnte der entführte Mann die Kriminellen davon überzeugen, beim Haus seiner Tante vorbeizufahren, wo sich angeblich viel Bargeld befand. Diesen Moment konnte das männliche Opfer nutzen, um telefonisch die Polizei zu verständigen und Hilfe zu holen. Währenddessen hielten die Delinquenten die Partnerin des entführten Mannes gefesselt im Auto und drohten, sie umzubringen.

Wenige Minuten später war ein Streifenwagen der Ordnungshüter vor Ort. Die äter versuchten in dem Lieferwagen zu flüchten. Nach einer kurzen Verfolgungsjagd gelang es der Polizei jedoch, die Ganoven abzufangen und festzunehmen, wobei sich herausstellte, dass der Fahrer keinen Führerschein besaß. Weitere Ermittlungen ergaben, dass es sich bei den Kidnappern um "Okupas" handelte, die gelegentlich Putzarbeiten für das Ehepaar verrichtet hatten, das sie entführt hatten. Zudem wurden in einem der Häuser, die die vermeintlichen Übeltäter besetzten, etliche Marihuana-Pflanzen gefunden.

Den Ganoven werden Entführung, Körperverletzung, Bedrohung, Verstöße gegen die Verkehrssicherheit sowie Drogenhandel vorgeworfen. Sie befinden sich derzeit in Untersuchungshaft und müssen sich demnächst vor Gericht verantworten. Die Opfer erlitten verschiedene Verletzungen. Die Frau musste aufgrund der von den Angreifern zugefügten Schnitte von Ärzten genäht werden.

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