Die konservative Gemeindeverwaltung von Alaró hat den Inselrat von Mallorca aufgefordert, die Zentralregierung in Madrid endlich zu verpflichten, die notwendigen Restaurierungsarbeiten zur Erhaltung der Burg in dem Dorf durchzuführen. Das Castell d'Alaró gilt unter Einheimischen und deutschen Urlaubern als beliebtes Ausflugsziel auf Mallorca, das offiziell dem spanischen Staat gehört, sich aber in einem desolaten Zustand befindet.
In den letzten zwei Jahrzehnten investierten verschiedene Institutionen in die Restaurierung der Burganlage, die vom Einsturz bedrohten Mauern und Türme der Festung selbst wurden jedoch vernachlässigt. „Der Staat hat mit seiner Untätigkeit einen Rechtsbruch begangen", erklärte Bürgermeister Llorenç Perelló kürzlich gegenüber der MM-Schwesterzeitung Ultima Hora.
Das Gesetz über das historische Erbe der Balearen legt fest, dass die Eigentümer für den Erhalt ihrer Güter verantwortlich sind. Da der Staat seiner Verantwortung nicht nachkommt, fordert Alaró nun die Zentralregierung zum Handeln auf. Ein Gutachten aus dem Jahr 1997 stufte den Erhaltungszustand der Burg als „kritisch“ ein. Mehr als zwanzig Jahre später hat sich die Situation weiter verschlechtert.
Mallorcas Inselrat bot in der letzten Legislaturperiode 1,1 Millionen Euro für den Kauf der Burg an, konnte sich aber mit der mallorquinischen Familie Ordinas nicht einigen, auf deren Grund und Boden die Burg steht, und die deshalb ebenfalls Geldansprüche auf die einstige Festung erhebt. Die Gemeindeverwaltung von Alaró will aber nicht länger tatenlos zusehen, wie die Burg verfällt. Sie hofft, dass die Zentralregierung endlich handelt und die notwendigen Sanierungsarbeiten in Auftrag gibt.