Noch gibt es nach Auskunft der Gemeinde Calvià auf Mallorca keinen neuen Betreiber für den Strandkiosk in der Badebucht Cap Falcó, dennoch liefen seit Wochen dort Bauarbeiten auf Hochtouren. Jetzt schritt einer Meldung der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" das spanische Küstenamt ein. Die Behörde habe die Verantwortlichen aufgefordert, die geplante Erweiterung des Chiringuitos mit sofortiger Wirkung einzustellen. Nach Angaben des Generaldirektors des Küstenamtes, Carlos Simarro, seien die Arbeiten bislang ohne entsprechende Baugenehmigung der Gemeinde durchgeführt worden.
Bereits in der Vorwoche, so die Zeitung, hätten Mitarbeiter der Ortspolizei Calvià den Fall bei der Behörde angezeigt. Ein Gemeindesprecher sagte am Mittwoch gegenüber "Ultima Hora", dass der idyllisch gelegene Strandkiosk bislang noch keinen neuen Betreiber habe. Der entsprechende Ausschreibungsprozess sei noch nicht beendet. Überdies sähen die Bedingungen nicht vor, dass der künftige Betreiber eine Erweiterung des Chiringuitos vornehme, so der Gemeindesprecher. Das Küstenamt wies am Mittwoch darauf hin, dass die unerlaubten Bauarbeiten wieder abgerissen würden und ein Bußgeldverfahren gegen die Verantwortlichen eingeleitet werde.
Vieles deutet darauf hin, dass für die illegalen Erweiterungsarbeiten der vermeintliche neue Konzessionär verantwortlich ist. Nachdem sich die bisherige Betreiberfamilie Ohneck nach mehr als elf Jahren entschlossen hatte, an der neuen Ausschreibung nicht teilzunehmen, ging bei der Gemeinde nach eigenen Angaben lediglich ein Angebot ein. Erst vor wenigen Wochen hatte die deutsche Auswanderer-Familie Ohneck mitgeteilt, dass für sie eine Fortsetzung in der Bucht Cap Falcó unter den von der Gemeinde vorgegebenen Bedingungen undenkbar sei. Die abgeschiedene Bucht liegt zwischen den Tourismushochburgen Magaluf und Santa Ponça und ist unter Strandfans vor allem wegen ihres türkisfarbenen Wassers beliebt.