Mallorcas Inselregierung hat am Mittwoch bekanntgegeben, was sie mit den 51,2 Millionen Euro Haushaltsüberschuss aus dem vergangenen Jahr anzustellen gedenkt. Ein großer Teil des Geldes (60 Prozent), so der zuständige Dezernent im Inselrat, Rafel Bosch, werde in Sozialprojekte und die Finanzierung der Kommunen fließen. So sei inzwischen beschlossene Sache, dass der Inselrat für neun Millionen Euro den ehemaligen Sitz der Ordensschwestern Hermanitas de los Pobres erwerben werde. In dem Prachtbau im Herzen von Mallorcas Inselhauptstadt Palma ist derzeit ein Seniorenheim untergebracht. Für die gegenwärtig 69 Heiminsassen und 50 Angestellten werde sich mit dem Besitzerwechsel aber nichts ändern, sagte am Mittwoch der Präsident des Inselrates, Llorenç Galmés.
Für den Donnerstag ist vorgesehen, dass die Inselbehörde in einer Plenarsitzung der neuen Bestimmung der bislang nicht genutzten Haushaltsgelder zustimmt. Laut MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" handelt es sich dabei lediglich um eine Formsache. Neben dem Kauf des ehemaligen Sitzes der Ordensschwestern will sich der Inselrat für weitere 1,5 Millionen Euro das Seniorenheim in Manacor einverleiben. Für Frauen, die Opfer von häuslicher Gewalt wurden, will die Inselregierung zusätzliche 190.000 Euro zur Verfügung stellen. Weitere 240.000 Euro stünden für Projekte im Jugendbereich und in der Seniorenbetreuung auf dem Plan.
Das Dezernat für Mobilität und Infrastruktur soll aus dem freigewordenen Millionentopf 18,8 Millionen Euro erhalten. Der Zeitung zufolge will die Inselregierung das Geld mehrheitlich für Straßenbauprojekte beziehungsweise für Instandhaltungsmaßnahmen im Straßennetz ausgeben. Zudem soll das Dezernat für Umwelt, Natur und Sport sieben Millionen zusätzliche Euro erhalten. Allein sechs Millionen Euro sollen davon in den Bau neuer Sportanlagen auf Mallorca investiert werden. Für Kultur will der Inselrat nach eigenen Angaben 907.000 Euro bereitstellen, und der Tourismus soll mit weiteren 372.000 Euro bedacht werden.