In Santa Margalida ist der Weg frei für ein ambitioniertes Kulturzentrum. Wie aus einer Meldung der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" hervorgeht, erwarb die Gemeinde den noch ausstehenden Anteil von 20 Prozent des einstigen Guts im Herzen der Ortschaft unlängst für 240.000 Euro. Den 80-prozentigen Anteil hatte sich die Kommune bereits 2022 infolge einer abgelehnten Erbschaft einverleibt. Das Gut Can Feliciano besteht aus mehreren Gebäuden und gehörte einst Feliciano Fuster, Ehrenbürger der Gemeinde und ehemals Präsident des Energieversorgers Endesa. Fuster verstarb 2012 im Alter von 87 Jahren auf Mallorca.
Bürgermeister Joan Monjo sagte am Freitag gegenüber der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora", dass sich die Kommune den 20-prozentigen Anteil über eine Zwangsversteigerung bereits vor einem Monat gesichert habe. Zuvor hatte die gemeinnützige Gemeinschaft Amadiba die Erbschaft aufgrund bestehender Steuerschulden abgelehnt. Der Zeitung zufolge belief sich der Betrag mehrerer Jahre nicht beglichener Grundsteuer auf schätzungsweise 30.000 Euro. Nach Angaben Monjos kann die Gemeinde den Kauf des letzten Anteils weitgehend über Gelder aus einem EU-Topf finanzieren. "Wir hatten den Kauf bereits durchgeführt", sagte der Bürgermeister am Freitag, "umso mehr freuen wir uns jetzt über die Nachricht, dass wir die Subvention aus Brüssel erhalten."
Was mit dem insgesamt rund 7.000 Quadratmeter umfassenden Gelände und den denkmalgeschützten Bauten geschehen soll, steht bereits fest. Nach einer Generalsanierung, so Monjo, soll in Can Feliciano ein weitläufiges Kulturzentrum entstehen. Man wolle örtlichen Verbänden und Vereinen Räumlichkeiten zur Verfügung stellen, in denen sie ihre Aktivitäten veranstalten könnten. Ferner soll dort die kommunale Musikschule Einzug erhalten, sagte Monjo. Diese ist gegenwärtig in angemieteten Räumen untergebracht. Die Gemeinde erwarb zudem ein 2.500 Quadratmeter großes Nachbargelände, das in Zukunft Besuchern des Kulturzentrums als Parkplatz dienen soll.
Das Gut Can Feliciano entstand um das Jahr 1920 und diente über mehrere Jahrzehnte als Sitz einer Schnapsbrennerei, anfangs unter dem Namen La Victoria, später unter dem Namen Destilerías Fuster. In großen roten Schriftzügen prangt noch heute dieser Name an der Fassade des in die Jahre gekommenen Guts. Nachdem Anfang der 1990er-Jahre der Betrieb eingestellt worden und der Unternehmenspartriarch 2012 verstorben war, nahm der Verfall von Can Feliciano seinen Lauf.