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AUSBLEIBENDER REGEN

75 Liter Wasser pro Kopf: Bergdorf auf Mallorca droht bei hohem Verbrauch mit Abstellen der Versorgung

Zwar lockerte die Gemeinde Banyalbufar am Montag die bislang strengen Restriktionen. Wer das knappe Gut vergeudet, muss dennoch weiterhin mit harten Strafen rechnen.

Versorgt die Gemeinde Banyalbufar mit Trinkwasser: Ein traditioneller Brunnen. | Ultima Hora

| Palma, Mallorca |

Aus den Wasserhähnen der Haushalte im Bergdorf Banyalbufar fließt das kostbare Nass wieder, und das rund um die Uhr. Möglich, so die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora", mache das eine neue Verordnung der Gemeinde. Diese hebe die Restriktionen, die erst in der Vorwoche in Kraft getreten waren und den Haushalten zwischen 23 Uhr und 16 Uhr das Wasser abstellten, teilweise wieder auf. Das habe zur Folge, dass "innerhalb des Ortskerns" wieder ganztägig Trinkwasser aus den Leitungen komme, so die Zeitung. In den ländlichen Bereichen werde es bis auf Weiteres noch zu Einschränkungen kommen, die in den kommenden Tagen aber schrittweise kassiert würden.

Die Lockerungen begründete die Gemeinde am Montag mit Maßnahmen verschiedener Art. Zum einen sei ein zusätzliches Wasserdepot im Bereich Ses Mosqueres in Betrieb genommen worden. Dank diesem, so die Zeitung unter Berufung auf Angaben aus dem Rathaus, könnte das angestammte Depot, das die Haushalte der Gemeinde versorgt, schneller und zuverlässiger gefüllt werden. Zum anderen seien "Lecks in den Leitungen" repariert worden. Gänzlich aufgehoben seien die Einschränkungen für die Haushalte damit aber nicht, hieß es aus dem Rathaus. Weiterhin verboten sei das Füllen von Pools, das Waschen von Autos und Terrassen sowie das Bewässern von Gärten. Auch an dem Tageslimit von 75 pro Kopf beziehungsweise Hotelbett ändere sich nichts. Bei Zuwiderhandlung, warnte die Gemeinde, drohe die sofortige Einstellung der Wasserversorgung.

Derweil will die Oppositionspartei Per Banyalbufar die Schuldigen des Wassernotstands längst ausgemacht haben: Bürgermeisterin Leonor Bosch und ihr Regierungsteam von der Regionalpartei El Pi. Nach Berechnungen der Opposition versickerten aufgrund maroder Leitungen in den vergangenen vier Jahren 40 Prozent des Trinkwassers im Erdreich. "Von den 990.000 Euro, die der Inselrat für Ausbesserungsarbeiten zur Verfügung stellte, floss nicht ein Euro in das öffentliche Wassernetz", so Per Banyalbufar am Montag in einer Mitteilung an die Medien.

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