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Unmut über Franco-Flagge beim Real-Madrid-Feiermarathon auf Mallorca

Der betroffene Fanclub in Palma distanzierte sich von dem Schwenken der vorkonstitutionellen spanischen Flagge eines Anhängers

| Palma de Mallorca |

Die Feierlichkeiten zum 15. Champions-League-Titel von Real Madrid nach dem Sieg in Wembley gegen Borussia Dortmund Samstagnacht waren auf den Straßen Mallorcas allgegenwärtig. In den Fanclub von Real Madrid auf der Insel, sowohl in Palma als auch im ländlichen Umland, erreichte die Stimmung ihren Höhepunkt. Doch inmitten der ausgelassenen Atmosphäre sorgte ein Detail in einem der bekanntesten Fanclubs für Aufsehen.

An der Fassade des Vereinslokals „Rincón de Hellín“, einem beliebten Treffpunkt für Madrider Fans in der Calle Aragón in Palma, wehte eine vorkonstitutionelle spanische Flagge. Dieses Symbol, das mit der Franco-Diktatur in Verbindung steht, stieß bei einigen Anwohnern auf Unmut und löste Diskussionen über die Grenzen der Meinungsfreiheit und die Verwendung von historischen Symbolen im öffentlichen Raum aus.

Zwar verbietet das spanische Gesetz weder den Besitz noch die Präsentation dieser Flagge oder anderer Symbole des Franco-Regimes. Jedoch kann das Schwenken der Flagge als Verstoß gegen die öffentliche Ordnung geahndet werden, wenn dieses Symbol in einem Kontext verwendet wird, der als Provokation oder Verherrlichung der Diktatur interpretiert werden könnte. Im vorliegenden Fall verhielten sich die Madrider Fans friedlich und feierten lediglich den sportlichen Erfolg ihrer Mannschaft.

Dennoch wirft der Vorfall ein Schlaglicht auf die nach wie vor tiefe Spaltung der spanischen Gesellschaft im Umgang mit der Franco-Vergangenheit. Die Verwendung von Symbolen dieser Epoche kann als unangebracht und verletzend empfunden werden, insbesondere für diejenigen, die unter dem Regime gelitten haben oder Familienmitglieder verloren haben.

Ein Sprecher des Vereinslokals hat sich nach dem Bekanntwerden des Vorfalls von der Verwendung der Flagge distanziert und erklärte, dass es sich um die Handlung eines einzelnen Fans gehandelt habe. Der Verein betonte zudem sein Engagement für Toleranz und Respekt gegenüber allen Meinungen.

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