Eine 68-jährige Frau ist auf Mallorca am vergangenen Donnerstag im Auto ihres Mannes gestorben, nachdem der Krankenwagen, der zuvor gerufen worden war, nicht auftauchte. Der Partner entschied schließlich, seine Lebensgefährtin selbst ins nächstgelegene Krankenhaus in Inca zu fahren. Als das Paar am Hospital ankam, war die Erkrankte aber bereits gestorben.
Die Frau aus Lloseta war einige Wochen zuvor operiert worden. Nachdem sie das Krankenhaus verlassen konnte, ging es ihr jedoch weiterhin schlecht. Deswegen fuhr ihr Ehemann wöchentlich mit ihr zum weiter nördlich gelegenen Kloster Lluc, um an der berühmten Pilgerstätte zur Schwarzen Madonna zu beten und um Heilung zu bitten.
Als sich die Frau beim Pilgerbesuch am vergangenen Donnerstag über starkes Unwohlsein beklagte, rief ihr Ehemann sofort einen Krankenwagen. Das Kloster liegt jedoch sehr abgelegen in den Bergen der Tramuntana. "Da die Ambulanz nicht dorthin gelangen kann, habe ich mit der Hotline des Rettungsdienstes vereinbart, dass wir uns auf dem Weg nach Inca in der Gemeinde Caimari treffen", berichtete der Ehemann der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora".
"Am Treffpunkt in Caimari angekommen, war aber von dem Rettungswagen nichts zu sehen", so der Ehemann. "Ich habe also gewartet, aber sie kamen einfach nicht! Also blieb ich mit dem Notfalldienst am Telefon, wo man mir versicherte, ein Team losgeschickt zu haben. Ich solle nach Selva weiterfahren", sagt der Witwer traurig. "Nach Selva kam allerdings auch kein Wagen. Ich habe dann beschlossen, meine Frau selbst ins Krankenhaus zu fahren, schließlich verloren wir wertvolle Zeit", so der Mann verbittert.
Seiner Frau sei es zusehends schlechter ergangen. "Auf dem Weg – kurz vor der Klinik – sagte mir meine Frau 'ich sterbe'– ich fuhr so schnell ich konnte, griff sie bei der Ankunft unter ihren Armen und trug sie in die Notaufnahme. Sie war aber bereits tot", so der Witwer fassungslos. "Es gibt auf dem Weg von Lluc nach Inca eigentlich nur eine Route, die infrage kommt. Dem Krankenwagen hätte ich also begegnen müssen. Da war aber keiner. Die sind einfach nicht gekommen", beendet der Mann seine Erzählung.