Ein Mallorca-Flug der Fluggesellschaft Austrian Airlines ist am Sonntag auf der Strecke zwischen Palma und Wien in ein heftiges Unwetter geraten und dabei schwer beschädigt worden. Während des Sinkfluges auf die österreichische Hauptstadt kam die Maschine in etwa 6000 Metern Höhe ohne jegliche Vorwarnung in einen Hagelsturm. Die Körner zerschlugen die äußere Schicht der Cockpitfenster, zerstörten die Rumpfnase und richteten weitere schwere Schäden an.
Den Piloten des Fluges OS434 gelang es, das Flugzeug trotz der Schäden sicher auf dem Flughafen Schwechat zu landen. Im Vorfeld hatten sie gegenüber der Flugsicherung eine Luftnotlage erklärt. Verletzt wurde bei dem Vorfall niemand, die Rettungskräfte am Flughafen Wien mussten Medienberichten zufolge auch nicht eingreifen. Die Passagiere konnten den Airbus A320 über die Treppen verlassen und wurden mit Bussen zum Terminal gebracht.
Eine Reisende erklärte gegenüber MM: "Wir haben einen Katastrophenflug erlebt und sind froh, dass wir noch am Leben sind". Tatsächlich hätte der Vorfall auch anders enden können, denn der schwere Hagelsturm soll für die Piloten auf dem Radar nicht sichtbar gewesen sein. Das österreichische Luftfahrtmagazin Austrian Wings schreibt dazu: "Die Aussage der AUA, wonach das Unwetter auf dem Wetterradar nicht sichtbar war, klingt plausibel, denn kein verantwortungsvoller Pilot würde vorsätzlich in solche Wetterbedingungen einfliegen und die Piloten der AUA gehören zu den am besten trainierten der Branche."
Das betroffene Flugzeug soll aufgrund der notwendigen Reparaturen jetzt für mehrere Wochen ausfallen. Die "OE-LBM" ist immerhin 23 Jahre alt und wurde 2001 zunächst an den Ferienflieger LTU ausgeliefert, flog später auch für Air Berlin. 2013 übernahm Austrian Airlines die Maschine und taufte sie auf den Namen "Arlberg".