Albert und Raquel, ein katalanisches Ehepaar aus Barcelona, erlebten am Dienstagnachmittag dramatische Stunden, bevor sie ihren lang ersehnten Urlaub auf Mallorca antreten konnten. Heftige Regenfälle und Überschwemmungen am Flughafen Son Sant Joan in Palma hatten den Flugverkehr zeitweise lahmgelegt und für große Unsicherheit unter den Passagieren gesorgt .
"Der Flughafen ist überflutet, wir können nicht kommen", teilte Albert seinem Schwager per WhatsApp mit. Der Flug mit Vueling war für 16.30 Uhr angesetzt, doch die ersten Informationen, die das Paar kurz vor Abflug erhielt, deuteten zusammen mit den in den sozialen Netzwerken kursierenden Videos auf eine mögliche Annullierung hin.
Nach bangen Minuten der Ungewissheit gaben die Bildschirme im Terminal des Flughafens Barcelona-El Prat endlich Hoffnung: Der Flug hatte zwei Stunden Verspätung, war aber nicht annulliert worden. In Palma hingegen hatte die Flughafenbetreibergesellschaft Aena gerade den temporären Stopp des Flugbetriebs aufgrund der Überschwemmungen bekanntgegeben.
Gegen 17.30 Uhr konnten die Passagiere schließlich an Bord der Vueling-Maschine gehen. Doch die Freude über die bevorstehende Reise währte nur kurz. Der Flughafen von Palma hatte seinen Betrieb zwar wieder aufgenommen, aber der Flug nach Barcelona erhielt keine Starterlaubnis. "Über die Lautsprecher sagten sie uns, dass wir zwei Stunden im Flugzeug warten müssten, und die Leute wurden nervös", so Albert.
Schließlich wurde die Wartezeit im Flugzeug auf eine Stunde verkürzt, und der Flug nach Palma konnte endlich durchgeführt werden. "Ich muss sagen, dass die Fluggesellschaft sehr aufmerksam war", lobte Raquel. "Sie gaben uns Wasser und etwas zu essen. Im Grunde hatten wir großes Glück, dass wir überhaupt nach Mallorca fliegen konnten, auch wenn es mit Verspätung war."
MM gegenüber berichtete eine andere Spanierin von ihrer Horror-Reise nach Mallorca. Mit anderthalb Stunden Verspätung landete Anna M. (Name von der Redaktion geändert) am Dienstagabend gegen 23 Uhr aus Madrid am Flughafen von Palma. "Ich habe noch nie so ein Chaos, so viele Menschen auf einmal gesehen", schildert die 40-Jährige. Sie habe sich durch die Menschenmassen am Terminal zum Taxistand des Flughafens gekämpft. "Die Schlange war unendlich lang. Man sagte mir, ich müsse mindestens anderthalb Stunden auf ein Taxi warten." Stattdessen entschied sie sich dann, mit den EMT-Bussen Richtung Stadtzentrum zu fahren. "In den Bus einzusteigen, glich einem Krieg. Es war so voll!"