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Das Wetter auf Mallorca

Hitze ist nicht gleich Hitze: Behörden teilen Mallora in vier Warnstufenbereiche auf

Im Inselinneren gilt ab sofort ein deutlich höherer Toleranzwert als an den Küsten. Bislang orientierten sich die Behörden ausschließlich an der am Flughafen gemessenen Temperatur.

Wenn auf Mallorca die Hitze zuschlägt, hilft vor allem eines: viel Wasser trinken. | Miquel À. Cañellas

| Palma, Mallorca |

Der Sommer naht und mit ihm die erste Hitzewelle. Doch in diesem Jahr werde auf Mallorca alles anders, meldete am Montag die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora". Habe es bislang für die ganze Insel nur einen einzigen Referenzwert gegeben, gäbe es ab diesem Sommer dessen vier. Bislang hätten die Behörden nur auf das Thermometer am Flughafen Son Sant Joan geschaut. Sobald dieses die Marke 34,4 Grad gerissen habe, sei eine erste Hitzewarnung ausgesprochen worden. Für die gesamte Insel, unabhängig davon, ob es im Norden vielleicht drei Grad kühler gewesen sei.

Von nun an wird alles anders, dank eines landesweiten Hitzewarnplanes, den das spanische Gesundheitsministerium erarbeitete. Damit hätten die Behörden eine Vereinheitlichung des Warnprotokolls verfolgt, sagte dessen Mitverfasser Julio Díaz, der am Instituto de Salud Carlos III. in Madrid forscht, gegenüber dem Lokalblatt. Bislang habe der spanische Wetterdienst AEMET einzig auf die Temperaturen geblickt, die Gesundheitsämter der Regionen auf die damit verbundenen Gesundheitsrisiken.

Ab diesem Sommer unterteilen die Behörden Mallorca in vier Klimazonen, in denen unterschiedliche Maßstäbe, sprich Temperaturen, angelegt werden.

  • Im Norden und Nordosten wird eine erste Hitzewarnstufe ab einer Temperatur von 34,8 Grad ausgerufen;
  • im Inselinneren müssen vor Aktivierung der Warnstufe 35,9 Grad überschritten werden;
  • im Süden der Insel treten die Behörden ab 34,4 Grad in Aktion und
  • im Osten Mallorcas müssen bis zu 34,3 Grad toleriert werden.

Gesundheitsforscher Díaz zufolge benötigten die Behörden geschlagene zehn Jahre, um sich auf ein gemeinsames Warnstufensystem zu verständigen. Die Komplexität des Vorhabens habe darin gelegen, zwischen drei Ministerien zu vermitteln.

Wie wichtig Hitzewarnungen seien, veranschaulichte Díaz anhand eines Beispiels: Mit jedem Grad, der über dem Grenzwert liege, erhöhe sich die Wahrscheinlichkeit, dass es zu Hitzetoten in der Bevölkerung komme, um 9,1 bis 10,7 Prozent. Insgesamt sehe das Warnprotokoll vier Risikostufen vor: 0, 1, 2 und 3. Jede Warnstufe beinhalte das Aktivieren eines entsprechendes Protokolls, so Díaz, in dessen Rahmen (Gesundheits-)Behörden aufeinander abgestimmte Maßnahmen einleiteten. Bei diesen handele sich zumeist um Kampagnen mit Informationscharakter.

Auf den Balearen sei die Gefahr, eines Hitzetodes zu versterben, vergleichsweise gering, sagte Díaz. Im vergangenen Sommer sei nur ein Fall bekannt geworden. Im Übrigen sei die Zahl der Hitzewellen auf den Inseln im vergangenen Jahrzehnt mehr als in allen anderen Regionen Spaniens zurückgegangen.



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