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Alles braun und dreckig: Mallorca wird mit Schlammregen bedeckt

Saharastaub färbte den Himmel sogar stellenweise rot-bräunlich. Autos, Straßen, Balkone und Terrassen wurden von einem Schmutzfilm überzogen.

Wer keine Garage hat, muss wohl bald in die Waschanlage: Zahlreiche Autos in Palma de Mallorca sind vom Schlammregen dreckig geworden. | Melike Yasaroglu

| Palma, Mallorca |

Auf Mallorca hat der angekündigte Schlammregen einen Schmutzfilm auf die gesamte Insel gelegt. Unter anderem in Palma de Mallorca sind Autos und Straßen, Balkone und Terrassen, aber auch Gartenmöbel von lehmigen Flecken übersät worden. Am Mittwochabend färbte sich der Himmel stellenweise rot-braun. Der in der Atmosphäre festgesetzte Saharastaub wurde so deutlich erkennbar.

Schon am Mittwochnachmittag hatte es angefangen, Schlamm zu regnen, die Schauer setzen sich in der Nacht fort. Laut des aktuellen Wetterberichts kann es auch am Donnerstag – dem offiziellen Sommerbeginn – noch stellenweise nass werden. Schauer werden vor allem am Abend wieder erwartet. Auch dann wird erneut Schlamm- oder Lehmregen herabrieseln. So wird dann der Wüstensand aus der Atmosphäre gewaschen und der Himmel klart auf. Danach ist es auf Mallorca erfahrungsgemäß auch weniger diesig und schwül.

Am Mittwochabend ist der Himmel über Palma de Mallorca rot-braun gewesen.

Meistens bilden sich nach dem braunen Regen lange Schlangen vor den Autowaschanlagen der Insel. Viele Menschen spritzen ihre Gartenmöbel, Balkone und Terrassen mit Wasser ab. Das Wetterphänomen ereilt Mallorca zwischen fünf und 15 Mal pro Jahr und wird Schlamm-, Lehm- oder Blutregen genannt.

Und so entsteht es: Hohe Windgeschwindigkeiten transportieren dabei Sandpartikel aus der afrikanischen Wüste vom schnell in große Höhen und danach oft über weite Strecken. Hohe bis mittelhohe Wolkenfelder und südliche Winde sorgen dann dafür, dass Saharastaub bis aufs viele Hunderte Kilometer entfernte Mallorca gelangt. Dabei zirkulieren oft mehrere Millionen Tonnen Saharastaub durch die Atmosphäre über Nordafrika, den Nordatlantik und Europa.

Bei gewissen Wetterlagen wird der Staub innerhalb weniger Tage bis nach Europa gepustet – vor allem zwischen März und Juni sowie Oktober und November. Die meisten Saharastaub-Phänomene bleiben zwar unbemerkt. Liegt jedoch besonders viel Staub in der Luft, ist es selbst bei wolkenlosem Himmel ungewöhnlich dämmrig, der Himmel gelb, rot oder braun verfärbt, die Sonne trüb.

Dieses Wetterphänomen ist zwar vor allem im Süden von Europa bekannt, vor allem in Spanien und in Südfrankreich kommt Blutregen häufiger vor. Mitunter werden die Sahara-Staubpartikel aber auch weiter Richtung Norden getragen, Blutregen kommt hin und wieder auch in Deutschland vor.

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