Nach einer ausgelassenen Sant-Joan-Nacht war am Montag auf Mallorca das große Saubermachen angesagt. Mitarbeiter des städtischen Reinigungsunternehmens Emaya seien gegenwärtig damit beschäftigt, zwischen "15 und 18 Tonnen" Müll einzusammeln, sagte Palmas Umweltstadtrat Llorenç Bauzá am Vormittag gegenüber der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora".
Die ersten Reinigungskräfte seien bereits gegen drei Uhr morgens ausgeschwärmt, sagte Bauzá. Ihre Arbeit konzentriere sich auf sämtliche Stadtstrände und den Parc de la Mar zu Füßen der Kathedrale. Der Stadtrat, der gleichzeitig Emaya vorsteht, ging davon aus, dass die Reinigungskräfte ihre Arbeit bis 13 Uhr beendet hätten. Gegenüber dem Vorjahr habe man das Personal um 16 Mitarbeiter auf insgesamt rund 60 aufgestockt.
Gut zu sprechen war Bauzá auf die nächtlichen Partyexzesse der Strandbesucher nicht. "Es gibt Leute, die tun Dinge im öffentlichen Raum, die tut man einfach nicht", sagte der Umweltstadtrat dem Lokalblatt. Für das bisweilen "unzivilisierte Verhalten" machte Bauzá den Alkohol aus, der in Sant-Joan-Nächten traditionell reichlich fließe.
Allerdings seien die Reinigungskräfte in diesem Jahr auf strenge Gerüche menschlicher Ausscheidungen vorbereitet gewesen, sagte Bauzá weiter: Mit Zitronenwasser hätten Emaya-Mitarbeiter übelriechende Hinterlassenschaften weitgehend neutralisiert. Nicht zuletzt diesem Kniff sei es zu verdanken, "dass sich die Stadt wieder von ihrer besten Seite" präsentiere, sagte der Umweltstadtrat.
Den Reinigungskräften sei die Arbeit mitunter von feiernden Strandbesuchern, die sich vom anbrechenden Tag nicht beirren ließen, erschwert worden, sagte Bauzá. So etwa am Stadtstrand Can Pere Antoni, den Partygäste trotz anrückender Emaya-Mitarbeiter nicht zu räumen gewillt gewesen seien. Letztlich habe die Polizei Überzeugungsarbeit leisten müssen. Das habe dazu geführt, dass die letzten Bierflaschen und Verpackungsreste erst gegen acht Uhr eingesammelt werden konnten.
Für die Sant-Joan-Feierlichkeiten im kommenden Jahr hofft Bauzá auf eine neue städtische Verordnung, die mit der Vermüllung der Partyzonen Schluss machen soll. Gemäß dieser soll unzivilisiertes Verhalten in der Öffentlichkeit unter strengere Strafen gestellt werden.