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MOBILITÄT

Minibusse im Bummelstreik: Lange Staus auf der Zufahrt zum Flughafen Mallorca

Ein Sprecher des Verbands wirft der Flughafenverwaltung vor, die angespannte Situation durch "jahrelange Hinhaltetaktik" selbst verschuldet zu haben.

Minibusse am Flughafen Son Sant Joan am Freitag. | Última hora

| Palma, Mallorca |

Zu einem Kräftemessen am Flughafen Mallorca ist es am Freitag zwischen dem Interessenverband der Minibusse (AVTIB) und Kontrolleuren der Generaldirektion für Mobilität der Landesregierung gekommen. Zahlreiche Minibusse hätten die Zufahrt zum Flughafen blockiert, um gegen die aus ihrer Sicht schikanösen Kontrollen der Behörde zu demonstrieren.

Wegen des Protests sei es auf der Zufahrtsstraße zum Flughafen im Verlauf des Vormittags zu erheblichen Staus gekommen, meldete die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora". Erst das Eingreifen der Polizei habe zu einer schrittweisen Auflösung des aufgestauten Verkehrs geführt.

AVTIB-Sprecher Juan Gorreta verteidigte gegenüber der Zeitung das Vorgehen. Nicht die Minibusse würden am Flughafen Staus verursachen, sondern die Tatsache, dass ausschließlich Taxis die ankommenden Besucherströme abtransportierten. Mit den Minibussen, die aus rechtlicher Sicht maximal 20 Fahrgäste chauffieren dürfen, geschehe dies deutlich effektiver und schneller als mit herkömmlichen Taxis, sagte Gorreta.

Nach eigenen Angaben befördern die mehr als 40 Unternehmen, die dem AVTIB angehören, täglich zwischen 3.000 und 4.000 Passagiere. Der Protest hätte dadurch verhindert werden können, indem die Flughafenverwaltung den Minibussen ein Büro und feste Stellplätze zur Verfügung stellte, sagte der AVTIB-Sprecher. Für ihren Service gebe es am Flughafen eine hohe Nachfrage.

Aus der Generaldirektion für Mobilität war in den zurückliegenden Tagen die Kritik laut geworden, dass die Kleinbusse am Flughafen "in unerlaubter Weise" auf Kundenfang gingen und dadurch zeitweise Staus verursachten. Gorreta gab am Freitag gegenüber dem Lokalblatt zu, dass die "derzeitige Gesetzeslage verbietet, ohne Büro oder Stand um Fahrgäste zu werben".

Allerdings poche der AVTIB "seit Jahren" darauf, von AENA einen entsprechenden Platz am Flughafen zugeteilt zu bekommen. Anstatt eine Lösung anzubieten, würde die Flughafenverwaltung den Verband "nur unnötig hinhalten" und den Minibusfahrern Kontrolleure auf den Hals hetzen, kritisierte Gorreta. Der AVTIB-Vertreter zeigte sich zudem kampfeslustig: Sollte sich die Haltung von AENA nicht ändern, werde es weitere Proteste geben.

Am Donnerstag kommender Woche, so die Zeitung, wollten sich Vertreter von AVTIB und AENA zusammensetzen und die Lage erörtern.

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