Im Fall des am am Montag auf offener Straße tot aufgefundenen Mallorca-Urlaubers haben Gerichtsmediziner jetzt neue Details bekannt gegeben. Der 45-jährige Tourist aus Irland wurde vor seinem Tod von einem Auto angefahren, und zunächst stand die Annahme im Raum, dass der Tourist eines natürlichen Todes gestorben.
Nun jedoch hat die durchgeführte Autopsie ergeben, dass er nicht an den Folgen des Unfalls verstorben ist. Die Mediziner stellten fest, dass der Mann 48 Stunden vor seinem Tod Kokain konsumiert haben soll, wie die spanischsprachige MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" berichtet hat. Derzeit warten die Ermittler der spanischen Polizei auf den abschließenden Bericht, ob die Einnahme des Rauschgifts den Tod des Iren herbeiführte.
Die Leiche des Mannes soll am Unfallort – unweit der Partymeile Punta Ballena – Verletzungen an den Beinen aufgewiesen haben, die auf einen Verkehrsunfall zurückzuführen sind. Das Opfer hatte außerdem Bisswunden an der Schulter und am Arm, sowie eine Schnittwunde, in der Glassplitter steckte. Es wurd deshalb vermutet, dass der Mann vor seinem Tod in eine körperliche Auseinandersetzung verwickelt gewesen war.
Die Gerichtsmediziner, die die Leiche untersuchten, entnahmen Speichelproben von den beiden Bisswunden am Schulterblatt und an der linken Brust, um die DNA zu extrahieren und den mutmaßlichen Aggressor, der dem Iren die Bisswunden zugefügt hat, zu identifizieren. Darüber hinaus wertet die Kriminalpolizei das Material der Videokameras der Umgebung an, um die andere Person zu finden, die den Urlauber über beziehungsweise angefahren haben könnte.
Die Kriminalpolizei schließt nicht aus, dass es sich vorsätzlichen Unfall handelte. Den Gerichtsmedizinern zufolge sei es möglich, dass die Todesursache ein Kopftrauma sei, was bei einem tödlichen Unfall mit Fahrerflucht häufig der Fall sei.
Auch die Ehefrau und die Kinder des Verstorbenen, die sich in demselben Hotel aufhielten, wurden befragt. Die Ermittler gehen davon aus, dass der irische Urlauber in der Nacht vor dem Unfall in einen Streit verwickelt war, wozu es jedoch wenige Details gibt. Die bei der Autopsie entnommenen Proben werden momentan von Laboren auf dem spanischen Festland ausgewertet, was einige Tage dauern kann.
Der Verstorbene namens Michael Grant hatte als Physiotherapeut gearbeitet und war mit seiner Frau und seinen vier Kindern im Urlaub auf Mallorca. Die Guardia Civil konnte ihn anhand des Armbands des Hotels "Sol Katmandu Park", was er getragen hatte, identifizieren. Zudem hatte er eine auffällige Tätowierung auf seinem Rücken, auf der die Namen seiner Partnerin und seiner Kinder zu lesen waren.