Die Reisenden auf der "Tenacia", einer Autofähre, die in der Nacht von Sonntag (7.7.) auf Montag auf dem Weg von Valencia nach Mallorca von einem Brand im Maschinenraum überrascht wurde, erlebten zum Teil Momente großer Angst und Panik, als ihnen über den Lautsprecher mitgeteilt wurde, dass sie in Rettungsinseln und später auf einem Frachtschiff zum Hafen von Valencia evakuiert werden müssten, wo sie am Dienstag (9.7.) um 12 Uhr mittags ankamen.
"Ich bin kein Mensch, der Angst hat. Aber es gab sehr angespannte Momente bei der Evakuierung des Bootes", sagte Rafa, einer der Passagiere, der mit seinem mit Wasser beladenen Lastwagen an Bord des Bootes war, der sich noch immer im Laderaum der Tenacia befindet. Auf einem der Videos, die er "Ultima Hora" geschickt hat, sind Bilder der erschütternden Szenen bei der Evakuierung der Fähre zu sehen.
Mehrere der auf dem Video zu sehenden Passagiere, die Schwimmwesten tragen, werden auf eine Rettungsinsel transportiert, nachdem sie die "Tenacia" durch den für die Evakuierung des Schiffes installierten aufblasbaren Rettungsschlauch verlassen hatten. Einige von ihnen sitzen an den Rändern der Rettungsinseln und versuchen, angesichts ihrer Situation ruhig zu bleiben. Andere dagegen stehen zum Teil mit Taschen in der Hand auf dem auf Wellen hin und her schaukelnden Plastikboden, ein geradezu lebensgefährliches Unterfangen, zumal auch kein Crew-Mitglied die Passagiere darauf aufmerksam macht.
"Wir sind seit 1 Uhr morgens hier und es ist mittlerweile fast 16 Uhr nachmittags. Es ist sehr heiß hier drin, heißer als in der Wüste", erklärte eines der Opfer, als es auf einer Rettungsinsel evakuiert wurde. Ein anderes Videos zeigt das Frachtschiff, das einen Teil der Passagiere nach Valencia transportierte.
In einer Stellungnahme der Reederei GNV hieß es: "GNV gibt bekannt, dass die 350 Passagiere der Fähre "Tenacia", die am Montagnacht auf der Strecke Valencia-Palma de Mallorca wegen eines Feuers an Bord evakuiert werden mussten, sicher in den Hafen von Valencia zurückgekehrt sind. Dank des beherzten Einsatzes der Crew und der schnellen Aktivierung der Sicherheitsmaßnahmen durch die Reederei in Zusammenarbeit mit den Behörden, konnten alle Passagiere und Besatzungsmitglieder ohne Verletzungen an Land gebracht werden. Für GNV hat die Sicherheit der Passagiere und Besatzung absolute Priorität."