Am Montag ist in der Gemeinde Sant Josep de sa Talaia auf Ibiza, Nachbarinsel von Mallorca, ein Exemplar der Grünen Schlange gefunden worden. Der letzte entsprechende Fund liegt mehr als zehn Jahre zurück. Derzeit untersucht das Amt zum Schutz der heimischen Fauna COFIB, ob es sich um eine einmalige Erscheinung handelt oder um eine neue Population.
Die Grüne Schlange kann eine Länge von bis zu zwei Metern erreichen. Sie ernährt sich unter anderem von Pitiüsa-Eidechsen, die vom Aussterben bedroht sind. Deren Population ist in den zurückliegenden 14 Jahren um 50 Prozent zurückgegangen. Diese Entwicklung fiel mit der Ankunft der Hufeisennatter auf Ibiza zusammen, die überwiegend Eidechsen frisst.
Der Rücken der Grünen Schlange ist meist gräulich oder olivgrün und weist schwarze, spritzerartige Flecken auf; der Bauch ist gelbgrün. Sie hat auf der Rückseite des Oberkiefers gerillte, giftige Zähne, die es ihr ermöglichen, die von ihr verschluckte Beute ruhigzustellen. Aufgrund der Lage der giftigen Zähne kann sie dem Menschen kaum Gift injizieren und wenn doch, hat der Biss in der Regel keine schwerwiegenden Folgen für den Betroffenen.
Das regionale Ministerium für Landwirtschaft, Fischerei und Umwelt listet in einem Handbuch fünf Arten von Schlangen auf den Balearen auf: die Garrigueschlange, die Wassernatter; des Weiteren die invasiven Arten Hufeisennatter, die Grüne Schlange und die Weiße Schlange. Keine der genannten Schlangenarten ist für den Menschen gefährlich. Das Ministerium empfiehlt jedoch, die Schlangen in Ruhe lassen.
Bei der Sichtung oder dem Fang einer invasiven Schlange kann das COFIB kontaktiert werden, um weitere Anweisungen zu erhalten. Das Amt ist unter der Telefonnummer 902 193 768 zu erreichen. Fundmeldungen können auf der Webseite www.lineaverdecofib.es aufgegeben werden.