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Pferdekutschen

"Stall des Grauens": Warum dürfen auf Mallorca überhaupt noch Pferdekutschen fahren?

Diese Frage stellen sich auf der Insel viele Urlauber und Tierschützer. Warum die Gefährte dennoch fahren und wie lange noch

Eine Pferdekutsche auf den Straßen von Palma de Mallorca. | R. L.

| Palma, Mallorca |

Nach der Entdeckung des "Stalls des Grauens" in der Nähe von Palma stellen sich viele Menschen auf Mallorca – auch deutsche Urlauber – die Frage: Warum dürfen in Palma überhaupt noch Pferdekutschen fahren? Sind sie nicht schon längst verboten worden?

Tatsächlich hatte das Rathaus von Palma vor zwei Jahren beschlossen, die Gefährte ab dem Jahr 2024 zu verbieten und sie durch Elektro-Kutschen zu ersetzen. Allerdings regierte damals im Stadtrat noch eine Koalition aus Sozialisten, Linksgrünen und Ultralinken.

Im vergangenen Sommer gab es schließlich einen Regierungswechsel in der Inselhauptstadt, seitdem haben Konservative und Rechtspopulisten das Sagen in der Stadt. Die Koalition will die Kutschen beibehalten, wie im vergangenen Herbst angekündigt wurde. Zunächst wolle man abwarten, ob sich die Elektrokutschen in Alcúdia bewähren, ehe man eine entsprechende Entscheidung auch in Palma treffe.

"Zunächst einmal müssen wir die entsprechende Finanzierung bewerten, zu der die Zentralregierung in Madrid einen Teil beitragen würde", so Verkehrsstadtrat Toni Deudero damals. Weiter könnte auch die Homologisierung der entsprechenden Lizenzen und Führerschein ein Problem darstellen." Heißt: Auf Palmas Straßen werden auch weiterhin Pferdekutschen unterwegs sein.

Die Kutschen sind vielen Urlaubern und vor allem Tierschützern seit Jahren ein Dorn im Auge. Vor allem im Hochsommer leiden die Tiere unter der Hitze, in der Vergangenheit waren auch schon Kutschpferde auf offener Straße mit einem Hitzschlag zusammengebrochen.

Der "Stall des Grauens" war vergangene Woche auf Mallorca entdeckt worden. Im Camí Salard, in der Nähe von Palma, würden Zugpferde aus den Touristenkutschen der Stadt unter erbärmlichen Bedingungen gehalten, so die Tierschutzorganisation Progreso en Verde. Die Aktivisten prangert in einem Kommuniqué die Untätigkeit der Behörden an und fordert ein sofortiges Handeln, um die Tiere "vor weiterer Qual zu bewahren".

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