"Immer mehr Menschen nehmen teil, und dieses Jahr waren wir überwältigt", freute sich der Organisator des Marsches von der Plaça Güell zum Kloster Lluc, Xisco Bauza. Fast 8000 Teilnehmer absolvierten in der vergangenen Sonntagnacht die Strecke von Palma de Mallorca bis ins Gebirge, die 47 Kilometer misst. In diesem Jahr feierte die Veranstaltung ihre 50. Ausgabe.
Der erste im Ziel war nach vier Stunden und zwanzig Minuten der 24-jährige José Arias. "Ich habe es als Training betrachtet", erklärte der junge Mann. Arías’ Teilnahme an dieser Wanderung sei Teil seiner Vorbereitung auf den anspruchsvollen Camí de Cavalls gewesen, einen Langstreckenlauf auf Menorca, den er für das nächste Jahr geplant hat. "Das Rennen war leicht", fügte Arías um 3:35 Uhr nachts in Lluc hinzu.
Aufsehen erregte daneben Daniel Daudén. Der junge Mann meisterte die Strecke in Flip-Flops. Bei seiner Ankunft warteten auf ihn wie auf alle anderen Teilnehmer Physiotherapeuten und Verpflegung. Anschließend ruhte sich Daudén auf dem Klosterplatz mit den Füßen im Springbrunnen aus. Wie jedem Wanderer auch überreichten die Organisatoren ihm darüber hinaus eine Urkunde, die seine Leistung bescheinigt.
Eindruck hinterließ bei dem Marsch außerdem folgendes Bild: Etwa 15 Begleitpersonen, die mit Seilen drei Rollstuhlfahrer in Richtung Ziel zogen. Grund dafür war die Teilnahme von einer Gruppe von Menschen mit eingeschränkter Mobilität. Sie wurde von rund 40 Freiwilligen einer Hilfsorganisation begleitet.
Um ins Kloster zu gelangen, liefen die Teilnehmer in diesem Jahr eine veränderte Route, denn zum ersten Mal fand die Wanderung entlang des Camí Vell de Lluc statt. Eine Tatsache, die den Teilnehmern gefallen hat: "Die Strecke ist schöner und kühler", sagte Juan Amengual bei der Ankunft. Den großen Erfolg der jüngsten Auflage des Marsches unterstrich auch, dass aufgrund der hohen Beteiligung mehrere Größen der Gedenk-T-Shirts ausverkauft wurden.
Der erste Marsch nach Lluc wurde 1974 von einer Gruppe von Freunden organisiert. Sie wollten damit Mallorcas Schutzheiligen La Moreneta ihren Dank dafür aussprechen, das Leben eines kleines Mädchens bei einem Verkehrsunfall verschont zu haben.
Wer es lieber etwas entspannter mag und weichen, warmen Sand unter den Fußsohlen bevorzugt, sollte sich einmal den MM-Artikel über die die schönsten Playas für lange Strandspaziergänge auf Mallorca ansehen. Im Norden, Süden und Westen der Insel sind diese anzufinden.