Die Nationalpolizei hat am Dienstag in einer Gemeinschaftsaktion mit der örtlichen Polizei Palma auf Mallorca eine international agierende Bande von Taschendieben zerschlagen. Dabei wurden in einer besetzten Finca im ländlichen Campus vier Mitglieder der Bande, die sich nach Angaben der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" aus drei Männern und einer Frau aus Rumänien zusammensetzte, in Gewahrsam genommen.
Bei der Durchsuchung der Unterkunft stießen die Fahnder auf schätzungsweise 4.000 Euro Bargeld aus 13 verschiedenen Ländern sowie auf größere Summen US-Dollar, britische Pfund und argentinische Peso. Überdies ist die Bande Polizeiangaben zufolge für betrügerische Abbuchungen mit gestohlenen Kreditkarten von teilweise mehr als 5.000 Euro verantwortlich. Die Behörden sprachen von einer Bande, die in ihrem Metier "zu den weltweit besten" gehöre.
Den Ermittlern zufolge operierten die vier Festgenommenen ausschließlich in von Touristen stark frequentierten Bereichen in Mallorcas Inselmetropole Palma. Dabei soll die Bande mit "außergewöhnlichem Geschick" vorgegangen sein. So sollen Zielpersonen während ihres Stadtbummels zunächst ausgebremst und abgelenkt worden sein, ehe ein anderes Mitglied der Bande in Sekundenschnelle den entscheidenen Griff zum Portemonnaie oder Smartphone tat.
Die Behörden gehen davon aus, dass die Mitglieder der Bande bei ihren Beutezügen zwischen 500 und 1.000 Euro täglich pro Kopf einstrichen. Nach den Diebstählen sollen sie die Geldbörsen mit den gestohlenen Dokumenten im nächstgelegenen Abfalleimer entsorgt haben.
Die Polizeiaktion wurde von Behördenseite als Erfolg gewertet. Den Festgenommen wird Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung, Diebstahl und Betrug vorgeworfen. Die vier Rumänen sollen in den nächsten Stunden einem Haftrichter vorgeführt werden.