Die deutschen Urlauber, die einen 71-jährigen Taxifahrer auf Mallorca krankenhausreif geprügelt haben, sind selbst Polizisten. Das berichtet das spanische Fernsehen am Donnerstag. Indes wurde auch mehr über den Gesundheitszustand ihres Opfers bekannt: Der Taxifahrer hat einen verletzten Arm, ein Blutgerinnsel im Kopf, mehrere gebrochene Rippen und droht offenbar sogar ein Auge zu verlieren.
Seine Verletzungen sind das Ergebnis einer brutalen Attacke vier deutscher Touristen, die – wie sich jetzt herausgestellt hat – selbst allesamt Polizeibeamte sein sollen. Die Fahrt, an deren Ende der dramatische Vorfall stand, führte von El Arenal hinaus aufs Land, nach Petra. Dort sollen die Angreifer in einem Landhotel untergebracht gewesen sein, in das sie – offenbar nach einer durchzechten Nacht an der Playa de Palma, zurückkehren wollten.
Verlorenes Handy war Auslöser
Dort angekommen, begannen die vier Deutschen, die unter ehreblichem Alkoholeinfluss gestanden aben sollen, mit dem Fahrer wegen eines verlorenen Handys zu diskutieren. Dem Sohn des Opfers zufolge ließ der Senior die Gruppe im Wagen nach dem Telefon suchen – ohne Erfolg. In der Folge sei die Situation eskaliert und die Deutschen auf den Fahrer losgegangen.
"Sie begannen, auf meinen Vater einzuschlagen, und hörten nicht mehr damit auf." Auch sollen die Deutschen versucht haben, das Handy des "Taxista" zu zerstören, damit dieser keine Hilfe holen kann.
Allerdings gelang es dem 71-Jährigen doch, die Polizei zu rufen, die zunächst einen, später auch die anderen Angreifer festnahm. Dann sollen die Urlauber dem Taxifahrer noch Geld geboten haben, damit dieser von einer Anzeige absieht. Nach einer Aussage vor dem Haftrichter in Manacor wurden die jungen Männer auf freien Fuß gesetzt und flogen offenbar nach Deutschland zurück.
"Ich kann das nicht glauben", so der Sohn des Opfers in einem Bericht des spanischen Fernsehens. "Jetzt sind sie zurück in Deutschland, bekommen keine Strafe und werden im kommenden Jahr wieder nach Mallorca kommen und dasselbe wieder tun."