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Kajaksport auf Mallorca: Sportler gehen bald vor der Kathedrale aufs Wasser

Die Insel etabliert sich als neues Zentrum des internationalen Kajaksports. Mit dem Wettbewerb "Ciutat de Palma" steht bald ein spannendes Event an

Marcus Cooper Walz (r.) gewann mit seinen spanischen Kollegen Rodrigo Germade, Carlos Arévalo und Saúl Craviotto bei den diesjährigen Olympischen Spielen in Paris die Bronze-Medaille. | Molly Darlington

| Palma, Mallorca |

Mallorca bietet mit fast 550 Kilometern Küste und rund 300 Stränden ideale Bedingungen für Wassersportarten aller Art. Besonders das Kajakfahren erfreut sich hier großer Beliebtheit. Vom Sommer bis in den späten Oktober hinein können Sportler und Freizeitpaddler gleichermaßen die malerische Küstenlandschaft der Insel erkunden. Dabei führen sie ihre Kajaks vorbei an imposanten Klippen und durch geheimnisvolle Höhlen, die die Schönheit des Mittelmeers hautnah erlebbar machen.

Im Einer- oder im Zweier-Kajak lässt sich die Bucht von Sant Elm bestens erkunden. Selbst die unbewohnte Dracheninsel Sa Dragonera ist damit zu erreichen. (Foto: Keida Shop/ Sant Elm)

Auf Spanisch wird der Kanusport als „piragüismo“ bezeichnet und umfasst sowohl das Paddeln im Kajak als auch im Kanadier. Auf Mallorca liegt der Fokus jedoch vor allem auf dem Kajakfahren. Ein herausragender Vertreter dieser Disziplin ist der Olympiasieger Marcus Cooper Walz. Der Sohn eines Engländers und einer Deutschen aus Porto Cristo gewann 2016 bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro die Goldmedaille im Einer-Kajak über 1000 Meter. Vier Jahre später in Tokio holte er im Vierer-Kajak die Silbermedaille. Auch bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris bewies er erneut sein Können und sicherte sich mit seinem Team die Bronzemedaille.

In diesem Jahr wird Cooper zum Aushängeschild eines neuen Wettbewerbs, der erstmals auf Mallorca ausgetragen wird: dem „Ciutat de Palma de Piragüismo“. Am 12. Oktober treten auf dem Salzwassersee im Parc de la Mar, unterhalb der majestätischen Kathedrale von Palma, 32 Athleten aus neun Ländern gegeneinander an. Darunter befinden sich gleich zwölf olympische Medaillengewinner sowie zahlreiche Welt- und Europameister. Für Deutschland gehen unter anderem die erfolgreichen Kanuten Tom Liebscher-Lucz, Jacob Schopf sowie die Athletinnen Paulina Paszek und Jule Marie Hake an den Start. Das Rennen erstreckt sich von 9 Uhr morgens bis 18:30 Uhr und verspricht ein sportliches Highlight im Kalender der Insel zu werden.

Marcus Cooper Walz äußerte sich begeistert über das neue Event: „Die Ciutat de Palma de Piragüismo wird ein neues Kapitel in unserem Sport einleiten. Es war längst überfällig, einen so bedeutenden Wettkampf im Parc de la Mar zu veranstalten – dieser Ort ist wie geschaffen für einen großen Kanuwettbewerb.“

Hunderte von Teilnehmern gehen in ihrem Kajak oder auf einem Stand-Up-Paddle-Board bei der „Vuelta a Sa Dragonera” an den Start. (Foto: UH)

Während die Profis um Medaillen kämpfen, steht für Freizeitsportler ein weiteres jährliches Highlight auf dem Programm: die „Vuelta a sa Dragonera“. Diese traditionelle Kajaktour, die bereits seit 1992 stattfindet, zieht hunderte Kanuten und Paddle-Surfer an. Von Sant Elm aus umrunden sie die unbewohnte Insel Sa Dragonera, die im Südwesten Mallorcas liegt. Die Strecke erfordert nicht nur Ausdauer, sondern bietet auch atemberaubende Naturerlebnisse.

Trotz der Anstrengungen, die eine zwei- bis dreistündige Kajaktour mit sich bringt, profitieren die Teilnehmer gesundheitlich in hohem Maße. Das Paddeln stärkt nicht nur den Rücken und die Schultern, sondern auch die Bauch- und Armmuskulatur – und gilt als exzellente Ausdauersportart.

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