Die Behörden auf Mallorca sind wegen der nahenden Unwetter in Alarmbereitschaft. Für Dienstag und Mittwoch sind erneut Starkregen und Gewitter angekündigt, in weiten Teilen der Insel die Warnstufe Orange ausgerufen worden. Sie gilt vor allem für den Osten, Südosten, Süden, Südwesten und Westen der Insel sowie für das Tramuntana-Gebirge – für mehr als 24 Stunden. Zwischen 8 Uhr am Dienstag und 12 Uhr am Mittwoch werden ausgiebige Regenfälle, Starkregen und Gewitter erwartet.
Bis zu 40 Liter Regen pro Quadratmeter in einer Stunde können auf Mallorca herunterkommen und es werden stellenweise 100 Liter Regen in 12 Stunden erwartet. In der Inselmitte sowie im Norden und Nordosten der Insel sind die Wetterwarnstufen Gelb aktiviert worden. An den Küsten können Windböen bis zu 60 Kilometer pro Stunde erreichen. Anhand dieser Grafik des balearischen Wetterdienstes Aemet sehen Sie auf einen Blick, welche Warnstufe für Ihren Urlaubs- und Aufenthaltsort gilt:
Wegen der Unwetter, die auf Mallorca zurollen, sind die Behörden seit Montag in Alarmbereitschaft und haben ein Notfallprotokoll aktiviert. Es bestehe Gefahr für Leib und Leben, daher wird die Bevölkerung zu extremer Vorsicht aufgerufen. Auch wird geraten, Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, aufmerksam zu sein und sich laufend über die Wetterlage zu informieren. Mallorca Magazin wird die Lage im Auge behalten und laufend aktuell berichten. Zu folgenden Maßnahmen rät der balearische Katastrophenschutz am Dienstag und Mittwoch:
Im Haus
• Sichern Sie Türen und Fenster
• Bleiben Sie in hoch gelegenen Bereichen des Hauses
• Entfernen Sie alles, was weggespült werden kann
• Bringen Sie Medikamente, Dokumente und Wertsachen sowie Lebensmittel und Trinkwasser an hoch gelegene Stellen im Haus
• Vermeiden Sie Keller oder niedrige Räume wie Garagen
• Wenn bereits Wasser in die Wohnung eingedrungen ist, schalten Sie den Hauptstromschalter aus
Im Freien
• Halten Sie sich auf dem Land von Sturzbächen und Überschwemmungsgebieten fern
• Suchen Sie in städtischen Gebieten Schutz in einem Gebäude
• Gehen Sie nicht in Gebieten mit fließendem Wasser. Je schneller das Wasser fließt, desto größer ist die Gefahr
Im Straßenverkehr
• Vermeiden Sie es, mit dem Auto zu fahren, wenn es nicht unbedingt notwendig ist
• Wenn Sie fahren müssen, mäßigen Sie Ihre Geschwindigkeit und vergrößern Sie Ihren Sicherheitsabstand, und zwar auf Autobahnen, Schnellstraßen und Hauptverkehrsstraßen
• Halten Sie bei schlechten Sichtverhältnissen das Fahrzeug an und geben Sie ein Signal
• Fahren Sie nicht in Überschwemmungsgebiete, auch wenn dort scheinbar nur wenig Wasser steht. Bei Niedrigwasser schwimmen Autos auf und werden leicht weggeschwemmt
• Wenn das Auto zu schwimmen beginnt und weggeschwemmt wird, steigen Sie sofort aus. Wenn Sie nicht durch die Tür aussteigen können, benutzen Sie das Fenster
• Verlassen Sie das Fahrzeug und begeben Sie sich auf höheres Terrain, wenn das Auto durch das Wasser blockiert ist oder der Wasserstand bereits die Achse erreicht hat
• Führen Sie ein aufgeladenes Mobiltelefon und ausreichend Treibstoff im Fahrzeug mit.
• Parken Sie nicht auf Brücken, Gehwegen oder Wasserüberläufen
Der Unterricht an öffentlichen und halböffentlichen Schulen auf den Inseln wird am Dienstag stattfinden, hieß es von Seiten der Balearen-Regierung. Am Dienstag wird laut der aktuellen Vorhersagen von Aemet winterliches Wetter erwartet. "Es wird ein unangenehmer Tag sein, der an den Winter erinnert", sagte der Pressesprecher des staatlichen Wetterdienstes gegenüber der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora". Die Tageshöchstwerte werden zwischen 12 und 14 Grad liegen – es wird also wesentlich kühler als die für diese Jahreszeit üblichen 19 Grad.
Unwetter und Tiefdruckgebiete dieser Art sind auf Mallorca durchaus üblich für den Herbst. Auf Spanisch werden sie "Gota fría" genannt, Kaltlufttropfen. Es sind Wetterphänomene, die auftreten und stellenweise heftig ausfallen können. Eine "Gota fría" war auch für die Flutkatastrophe in der Region Valencia auf dem spanischen Festland verantwortlich. Aufgrund der Schwere dieses Unglücks sind Behörden und Politik in diesen Tagen sensibilisiert.