Die konservative Stadtregierung von Palma geht noch mehr als im vorigen Jahr in die Vollen, um Bewohner und Touristen mit Lichterglanz im Nu in vorweihnachtliche Stimmung zu bringen. Immerhin 226 Straßen und Plätze – 15 mehr als 2023 – werden nach Angaben der Kommune beleuchtet, und auch mehr Elemente wurden aufgestellt oder aufgehängt. Vor allem um Bäume geschwungene Girlanden – etwa auf den Straßen Rambla und 31. de Diciembre – dürften die Menschen verzücken. Nicht weniger als 59.860 Meter wurden installiert, im vergangenen Jahr waren es erheblich weniger, nämlich lediglich 4666. Hinzu kommen Lichtteppiche über der Plaça Major und dem Rathausplatz. Finanziell ließ sich die Stadt bei der Volksberieselung mit Licht nicht lumpen, denn diesmal griff man tiefer als im vorigen Jahr in die Kasse: 526.000 Euro wurden investiert.
Angeknipst werden die Lichter wie üblich im Rahmen einer feierlichen, fast bombastischen Zeremonie. Diesmal geht es erstmals an einem Samstag zur Sache, und das ab 19 Uhr: Zunächst geben sich nach weiteren Angaben des „Ajuntament” bunt kostümierte Gestalten, die ausnehmend futuristisch daherkommen, zur heiß ersehnten Freude der in großer Zahl erwarteten Menschen erzählerisch und auf akrobatische Weise kreativ. Sie starten im Sa-Feixina-Park und in den Straßen Sa Riera und Sant Miquel und beenden ihre Shows am Rathausplatz, dem Schildkrötenplatz neben der berühmten Bar Bosch und an der Antoni-Maura-Straße nahe dem Borne-Boulevard. Um 19.50 Uhr beginnen an den drei Orten besonders an Kinder gerichtete Spektakel künstlerisch-clownesker Art.
Um 20.30 Uhr findet dann das große Hochamt statt: Die Weihnachtsbeleuchtung wird zugleich am Rathausplatz und an der Plaça de la Reina nach einem sphärisch zelebrierten Countdown in Anwesenheit von etwa 20.000 erwarteten Besuchern feierlich angeknipst. Für diese Zeremonie zeichnet die Nemo-Stiftung verantwortlich, die sich Kindern und Jugendlichen mit Lernschwierigkeiten verschrieben hat. Zugleich wird ein Briefkasten zur Verfügung gestellt, in welchen Kinder Wunschzettel werfen können.
Das große Highlight des Ganzen wird ein 20 Meter hoher Weihnachtsbaum an der Plaça des Estacions nahe der Plaça d’Espanya sein. Zwei weitere Bäume wurden an der Maura-Straße und an der Prachtmeile Jaume III. aufgestellt. Insgesamt wurden nach Angaben der Stadtverwaltung 3026 Licht-Elemente wie Schleifen, Sterne oder Kugeln installiert. Neben den künstlichen Bäumen werden auch eine gigantische begehbare Kugel am Paseo Sagrera und ein großer Stern an der Puerta de Santa Catalina Hingucker sein. Es wird zudem auf den Märkten unter anderem auf der Plaça Major und der Rambla mehr Weihnachtsstände als je zuvor geben.
Bereits am Freitag kommen je 30- bis 40-minütige Light- and-Sound-Spektakel zur aufführung, und zwar um 18.10, 19.05 und 20 Uhr in der Jaume-III-Straße, der Calle Unión, auf der Plaça de la Reina, der Plaça Cort und im Park Hort del Rei. Am Donnerstag wird im Rathaus von Palma die besonders bei einheimischen Besuchern beliebte traditionelle Krippe eröffnet. Um diese in besinnlicher Stimmung zu besichtigen, stellen sich Jahr für Jahr zahllose Menschen an.
Was die Girlanden und sonstigen Lichtelemente angeht, so kommen diesmal auch die Bewohner bisher vernachlässigter Straßen auf ihre Kosten. Dazu zählen der Camí de Jesús, der am Friedhof vorbeiführt, die Plaça Marqués del Palmer, und die Straßen Gabriel Alzamora und Malgrana (Son Cladera). Hinzu kommt die Plaça Drassanes und die im Problemviertel La Soledat liegenden Straßen Fornaris und Siquier. Auch ein weiterer sozialer Brennpunkt, das unruhige „barrio” Son Gotleu, bekam Girlanden, und zwar in der Indalecio-Prieto-Straße. Stille und entlegene Viertel wurden ebenfalls liebevoll mit Lichtelementen aufgehübscht, darunter das putzige Flughafendorf Sant Jordi, der in Ballermann-Nähe befindliche Weiler es Pil·larí, die „barrios” s’Hostalot, Son Ferriol, s’Aranjassa und Son Cladera sowie das schicke Meeresviertel El Molinar.