Noch sind es bis zum kalendarischen Winteranfang ein paar Tage, doch schon jetzt steht fest, dass der Herbst 2024 in die Annalen der balearischen Klimageschichte eingehen wird. Zu dieser Prognose ließ sich am Donnerstag die Sprecherin des spanischen Wetterdienstes AEMET, María José Guerrero, hinreißen. „Die mittlere Tagestemperatur liegt in diesem Herbst bislang bei 19,8 Grad, das sind 1,2 Grad über dem langjährigen Mittel“, so die Meteorologin.
Somit werde beim AEMET erwartet, so die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora", dass der diesjährige Herbst als der sechstwärmste seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen ein Ende nehme. Guerrero stufte die in mitteleuropäischen Breiten nasskalte Jahreszeit in diesem Jahr als „ungewöhnlich warm“ ein. Auch so mancher Rekordwert sei in den zurückliegenden Wochen gefallen.
„Der November war in den Messstationen von Campos-Can Sion, Binissalem und Palma-Portopí so warm wie nie zuvor", sagte Guerrero. Am 14. Oktober registrierten die Meteorologen in Binissalem 34,4 Grad – einer neuer Höchstwert für Oktober. Auch in anderen Ortschaften wie Sineu, Llucmajor und Santa Maria purzelten alte Rekorde, so Guerrero.
Auch nachts machte der Herbst seinem Namen bislang nur wenig Ehre: Die AEMET-Mitarbeiter zählten an der Messstation Palma-Portopí bislang sage und schreibe 27 Tiefstwerte von über 20 Grad. In Spanien werden derart milde Nächte gemeinhin als tropische Nächte bezeichnet.
Niederschlagstechnisch verlief der Herbst in Mallorca hingegen weitgehend normal, zumindest was die mittleren Werte angeht. So mancher Inselbewohner wird sich noch heute an den 28. Oktober erinnern, als stellenweise bis zu 162,5 Liter Regen (Manacor) pro Quadratmeter herabstürzten.
Die AEMET-Sprecherin wagte zudem einen Ausblick auf den bevorstehenden Winter: „Wir erwarten milde Temperaturen und normale Niederschlagsmengen.“ Für die Weihnachtsfeiertage prognostiziert sie für Mallorca übliche Winterwerte zwischen 7 (nachts) und 15 Grad (tagsüber) sowie den einen oder anderen Regenschauer.
Mit Blick auf das Gesamtjahr 2024 bilanziert die Meteorologin ebenfalls einen Wert über dem langjährigen Mittel: 18,2 Grad, und damit 1,1 Grad wärmer, als es laut den Aufzeichnungen eigentlich sein sollte.