Das Landgericht von Palma hat einen internationalen Haftbefehl gegen einen 27-jährigen deutschen Mann erlassen, der beschuldigt wird, im Jahr 2017 eine britische Touristin in Magaluf sexuell missbraucht zu haben. Der Angeklagte erschien nicht zu einer Gerichtsverhandlung am Montag (16.12) und ignorierte zudem die Bitte seines Verteidigers am Prozesstag zu erscheinen. Bereits im vergangenen Jahr hatte er zwei Anhörungen versäumt. Die Staatsanwaltschaft fordert eine achtjährige Haftstrafe und eine Entschädigungszahlung in Höhe von 6000 Euro an das Opfer für den immateriellen Schaden.
Der Vorfall ereignete sich in den frühen Morgenstunden des 9. Juni 2017 in einer Bar in der Calle General García Ruiz in Magaluf. Der Angeklagte war gemeinsam mit einem Freund unterwegs, als er auf die damals 20-jährige Britin und deren Begleiter traf. Die beiden Männer begannen ein Gespräch mit der Frau und ihrem Freund, das kurz darauf eskalierte.
Laut Anklage packte der Beschuldigte die junge Frau während des Gesprächs an der Taille, zog sie zu sich und führte gewaltsam seine Finger in ihren Genitalbereich ein. Das Opfer wehrte sich und versuchte, den Mann mit einem Schlag abzuwehren, verfehlte ihn jedoch. Daraufhin soll der Angeklagte ihr einen Schlag auf das linke Auge versetzt haben, der sie glücklicherweise nicht schwer verletzte.
Da der Beschuldigte sich dem Verfahren mehrfach entzog und unbekannten Aufenthalts ist, entschied das Gericht nun, einen internationalen Haftbefehl zu erlassen. Die spanischen Behörden hoffen auf eine schnelle Festnahme und Auslieferung des Angeklagten, um den Prozess fortführen zu können.