Wer von Mallorca aus ansehnliche, nicht so adrette oder sogar ungewöhnliche Ziele im Flugzeug ohne Jet-Wechsel ansteuern will, kommt auch im Winter auf seine Kosten. Ob Marokko, die französischsprachige Schweiz oder Südbelgien – es ist möglich, bequem und zum Teil zu günstigen Preisen dorthin und zu vielen anderen Zielen zu gelangen.
Richtig fremdartig ist die Stadt Nador. Sie gehört zu Marokko, liegt am Mittelmeer und wird während der kühlen Jahreszeit zweimal pro Woche, nämlich montags und freitags, von Palma aus mit Air Arabia Maroc angeflogen. Die 162.000-Einwohner-Kommune gehörte von 1912 bis 1956 zu Spanisch-Marokko, ihr Uferboulevard gilt als schmucker Hingucker. Geographisch zu Afrika gehören auch die Kanarenstädte Santa Cruz de Tenerife und Las Palmas de Gran Canaria. In die erstgenannte Kommune – genauer gesagt zum Airport Teneriffa Nord – kommt man an immerhin sechs Tagen pro Woche mit der Regional-Airline Binter, das Gleiche gilt für die Nachbarinsel.
Die restlichen Direktflüge werden innerhalb der europäischen Festland-Grenzen angeboten: Eine größere mediale Aufmerksamkeit erreichte in den vergangenen Wochen eine Verbindung mit dem winzigen Gebirgsstaat Andorra. Das landschaftlich schöne Skigebiet in den Pyrenäen wird zweimal pro Woche von der Regional-Airline Air Nostrum mit schmalen und niedrigen Düsenjets angeflogen, und zwar jeweils freitags und sonntags. Anheimelnd sind auch weitere Ziele, die man von der Insel aus erreichen kann: Wie wäre es beispielsweise mit Bergamo? Die ansehnliche italienische Stadt mit den vielen historisch bedeutenden Gebäuden ist immer einen Besuch wert, die in der Nähe befindlichen Seen Lago Maggiore und Lago di Como bekanntermaßen sowieso. Mittwochs, freitags und samstags geht es mit Ryanair dorthin.
Die irische Billig-Airline fliegt auch nach Venedig-Treviso (Montag und Freitag), in das fesche Tschechien-Juwel Prag (Montag und Freitag), die propere Polen-Metropole Warschau (Montag, Freitag, Samstag, Sonntag) und nach Stockholm (Mittwoch, Samstag). Wer die schöne und blitzsaubere Schweiz schätzt, kann mit Easyjet mittwochs und samstags in die teuer-mondäne Kommune Genf am gleichnamigen See gelangen, die puppenstubenhaft daherkommende Stadt Basel wird ab Februar jeden Tag angeflogen. Das durchaus putzige Kleinod Luxemburg wird sogar von zwei Airlines im Winter angeflogen: Ryanair jettet dienstags und sonntags dorthin, die nicht unedle Airline Luxair bedient ihren Heimat-Airport sogar drei- bis viermal pro Woche.
Selbstredend werden neben Madrid und Barcelona auch andere ansehnliche Städte auf der spanischen „Península” angeflogen, etwa mit Vueling. Dazu zählen die Andalusien-Kommune Granada (täglich), die fast mondäne baskische Metropole Bilbao (täglich), das ländlich-heimelige Oviedo (täglich) und die nordspanische Atlantikstadt Santander (sechsmal pro Woche, ab Februar täglich). Mit Ryanair geht es zudem donnerstags und sonntags nach Alicante. Montags, freitags, samstags und sonntags heben Jets nach Santiago de Compostela ab, wo man sich der schönen Architektur und dem zuweilen ausgesprochen kalten Regen aussetzen darf.
Wer dem Charme der Hässlichkeit jenseits entsprechender deutscher Städte etwas abgewinnen kann, wird ab Palma ebenfalls mit Direktflügen bedient: Die heruntergekommene südbelgische Industriestadt Charleroi wird montags, freitags, samstags und sonntags von Ryanair angesteuert.