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Mallorca-Dorf atmet auf: Regionalregierung verweigert Genehmigung für Mega-Hühnerfarm

Wäre es nach dem Investor gegangen, hätten dort demnächst 750.000 Legehennen ihre Eier gelegt. Der hiesige Bauernverband bezeichnete das Vorhaben als "völlig verfehlt".

Nach dem Aus der geplanten Hühnerfarm in Sineu müssen 750.000 Hennen ihre Eier anderswo legen. | C.A.

| | Palma, Mallorca |

Die balearische Regionalregierung hat den Bau einer umstrittenen Mega-Hühnerfarm auf Mallorca gestoppt. Wie das Ministerium für Wohnungsbau, Raumplanung und Mobilität am Dienstag gegenüber der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" mitteilte, wurde das Genehmigungsverfahren für die in Sineu geplante Anlage nun endgültig eingestellt. Der Beschluss sei dem Antragsteller der Hühnerfarm bereits am 19. Dezember zugegangen.

Das Vorhaben hatte auf der Ferieninsel erheblichen Unmut ausgelöst. Insgesamt seien rund 1.500 Einwände gegen das Projekt eingegangen, darunter Stellungnahmen von Anwohnern, Umweltverbänden und politischen Gruppierungen, so die Lokalzeitung. Auch mehrere Regierungsbehörden, darunter die Direktionen für Landwirtschaft und Forstwirtschaft sowie für öffentliche Gesundheit, hätten sich gegen das Vorhaben ausgesprochen.

Auf dem Gelände des Landguts Son Vanrell sollten nach den Plänen des Investors neun große Stallgebäude entstehen. Die Anlage sei demnach für die Haltung von bis zu 750.000 Legehennen konzipiert gewesen. Zusätzlich hätten dort Produkte von weiteren 220.000 Hühnern aus anderen Betrieben verarbeitet werden sollen.

Der mallorquinische Mittelstandsverband Pimem begrüßte die Entscheidung. Durch den Stopp des Projekts würden "unverhältnismäßige Auswirkungen" auf die Umwelt verhindert. Die Anlage hätte jährlich 30.600 Tonnen Abfälle produziert und 60.000 Kubikmeter Wasser verbraucht. Der Bauernverband Unió de Pagesos bezeichnete das Vorhaben als "völlig verfehlt" und forderte stattdessen mehr Unterstützung für Klein- und Familienbetriebe.

Sineus Bürgermeister Tomeu Mulet zeigte sich am Dienstag erleichtert über das Ende des langwierigen Streits, der im Frühjahr 2024 mit dem Lizenzantrag seinen Ausgang genommen hatte. "Die Gemeindeverwaltung hat viel Energie in die Bearbeitung des Falls investieren müssen", so der Bürgermeister.

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