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Erneut Anwohnerproteste gegen geplante Wohnsiedlung bei Cala Rajada

Bürgerinitiative kritisiert städtebauliche Verstöße und Umweltauswirkungen für den geplanten Bau von 72 Wohnungen

Anwohner bei einer Demo im vergangenen Jahr. | C.A.

| Mallorca |

Die Anwohner der geplanten Wohnsiedlung von Sa Pedruscada in der Gemeinde Capdepera im Nordosten von Mallorca protestieren entschieden gegen den Bau von 72 neuen Wohnungen in diesem Gebiet. Das Projekt, das laut Anwohnern „unmittelbar bevorsteht“, droht die „Zerstörung eines der wenigen Orte in Cala Rajada, die sich dem Druck der Zersiedelung noch widersetzen“.

Im Oktober 2023 wurde die Plattform „Salvem sa Pedruscada“ gegründet, nachdem das Projekt im Rathaus eingereicht worden war. Ziel der Initiative ist es, eine Maßnahme zu verhindern, die „den Umwelt- und Landschaftswert, die natürlichen Räume und Ressourcen schädigt und die Bedingungen für die Bewohnbarkeit und das Zusammenleben der Nachbarn und zukünftiger Generationen verändert“.

Bereits fast 5000 Unterschriften gesammelt

Trinidad Tarazaga, Sprecherin der Plattform, erklärte: „Wir haben bereits fast 5000 Unterschriften gesammelt. Wir haben große Angst, denn der Beginn der Arbeiten steht unmittelbar bevor.“ Im Dezember vergangenen Jahres genehmigte das Rathaus von Capdepera ein einjähriges Moratorium, um eine gründliche Analyse der für das Grundstück geltenden Bauvorschriften durchzuführen. Dabei wurde der Bau von vier Stockwerken untersagt. Laut Tarazaga „hat die Baufirma das ursprüngliche Projekt geändert, indem sie die Höhe des Gebäudes auf ein Stockwerk reduzierte“.

Trotz dieser Anpassungen weist die Plattform weiterhin auf schwerwiegende städtebauliche Unregelmäßigkeiten hin, darunter das Fehlen eines Teilplans, eines Umweltverträglichkeitsberichts und eines Berichts über die Wasserressourcen für die Bebauung von nicht städtischem Land. Zudem sei das Gebiet als Überschwemmungsgebiet eingestuft. „Dieser Raum wird einer Makro-Urbanisierung nicht standhalten. Es gibt kein Wasser, die Kläranlage ist unzureichend, was bei starkem Regen zu einer Katastrophe führt“, so die Plattform.

Die Bürgerinitiative ist der Ansicht, dass die Vereinbarung des Stadtrats zur Flurbereinigung nicht den aktuellen rechtlichen Anforderungen entspricht. Sie vermutet, dass damit nur der Weg für eine Genehmigung zum Bau einer Makro-Urbanisierung auf einem Grundstück geebnet werden soll, das eigentlich gar nicht als Bauland ausgewiesen ist. Die Plattform sieht in dem Projekt nicht nur einen Angriff auf die Umwelt, die Landschaft und die Nachhaltigkeit des Gebiets, sondern auch eine Umsetzung durch schwerwiegende städtebauliche Unregelmäßigkeiten.

Erneute Prüfung der rechtlichen Grundlagen gefordert

Die Vereinigung „Salvem sa Pedruscada“ fordert eine erneute Prüfung der rechtlichen Grundlagen und drängt darauf, das Bauvorhaben im Sinne des Umweltschutzes und der Nachhaltigkeit zu stoppen.

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