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DA WAREN ES NUR NOCH DREI

Anführer der Hausbesetzer räumt Ferienanlage auf Mallorca

Die Reihen der Hausbesetzer in der Ferienanlage "Sol i Mar" in der Cala Bona lichten sich. Von anfangs rund 30 Menschen harren nun noch drei in dem geschlossenen Gebäude aus.

Der mutmaßliche der Hausbesetzergruppe (r.) im Gespräch mit dem balearischen Tourismusminister Jaume Bauzá (Bildmitte). | Alejandro Sepúlveda

| | Palma, Mallorca |

Neue Wende im Fall der besetzten Ferienanlage "Sol y Mar" in der Cala Bona auf Mallorca. Wie aus einer Meldung der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" hervorgeht, soll der mutmaßliche Anführer der Hausbesetzer am Freitagnachmittag die Ferienanlage freiwillig verlassen haben. Zuvor soll der Besetzer im Beisein von Lokalpolizei und Guardia Civil eine entsprechende Vereinbarung mit dem Verwalter der Anlage unterzeichnet haben.

In dem handgeschriebenen Dokument verzichtet der Besetzer auf "jegliche finanzielle Entschädigung" für seinen Auszug. Im Gegenzug soll die Eigentümerseite keine zivilrechtlichen oder strafrechtlichen Schritte wegen möglicher Beschädigungen einleiten. Seine persönlichen Gegenstände wurden von Sicherheitspersonal und Hotelangestellten aus dem Gebäude gebracht.

Damit befinden sich nach Zeitungsangaben noch drei weitere Besetzer in der derzeit geschlossenen Ferienanlage: zwei Spanier und ein Marokkaner. Ursprünglich sollen in dem mehrstöckigen Gebäude zeitweise bis zu 30 Menschen illegal gewohnt haben, darunter eine Familie mit minderjährigen Kindern.

Gegenüber der lokalen Presse gaben sich die Besetzer als Opfer aus, die insgesamt mehrere tausend Euro an vermeintliche Wohnungsvermittler gezahlt hätten. "Wir wurden betrogen. Vielleicht sind wir in fünf Tagen aber schon nicht mehr hier. Wir suchen Arbeit und ein Dach über dem Kopf." Ob diese Angaben der Wahrheit entsprechen, sollen jetzt polizeiliche Ermittlungen ergeben.

Der balearische Tourismusminister Jaume Bauzá hatte die Anlage am Donnerstag besucht und an die verbliebenen Besetzer appelliert: "Ich rate Ihnen, sich an die Sozialdienste zu wenden. Hausbesetzung ist keine Lösung." Der Hotelierverband Mallorcas (FEHM) fordert unterdessen wirksame Maßnahmen gegen die illegale Besetzung, um einen möglichen Nachahmungseffekt zu verhindern.

Hoher Besuch ist für den kommenden Montag angekündigt, dann will sich die Ministerpräsidentin der Balearen, Marga Prohens, vor Ort ein Bild von der Lage machen. Angesichts der sich rasch ändernden Lage kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Regierungschefin zu spät kommt – bis dahin könnten auch die drei verbliebenen Besetzer das Feld geräumt haben.

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