Eine vermeintliche Handy-Reparaturwerkstatt in El Arenal auf Mallorca hat sich als Drehscheibe für Hehlerware entpuppt. Die Guardia Civil nahm vier Männer spanischer Staatsangehörigkeit im Alter zwischen 21 und 46 Jahren fest, die einer kriminellen Vereinigung angehören und mit gestohlenen Telefonen Handel betrieben haben sollen.
Was als harmloser Technik-Service erschien, entpuppte sich als ausgeklügeltes System der Hehlerei. Drei der Festgenommenen betrieben die Werkstatt offiziell als Anlaufstelle für defekte Handys. Doch statt kaputte Bildschirme zu ersetzen oder Akkus zu tauschen, wurden gestohlene Telefone entsperrt, restauriert und weiterverkauft – oder in ihre Einzelteile zerlegt, um sie lukrativ als Ersatzteile anzubieten.
Die Masche flog auf, als mehrere Bestohlene den Standort ihrer verlorenen Geräte ausgerechnet in dem Gebäude der Werkstatt orteten. Die Ermittler der Guardia Civil nahmen die Spur auf und beobachteten, wie zahlreiche bereits polizeibekannte Personen regelmäßig in dem Laden ein- und ausgingen – stets mit Mobiltelefonen im Gepäck. Angeblich zur Reparatur gebracht, landeten die Geräte tatsächlich in den Händen der Verdächtigen, die sie systematisch weiterverarbeiteten.
Nach umfangreichen Ermittlungen schlugen die Beamten schließlich zu. Neben den drei Hauptverdächtigen wurde auch ein vierter Mann festgenommen, der mit zwei gestohlenen Handys die Einrichtung betreten hatte. Bei der Durchsuchung beschlagnahmten die Guardia Civil 14 geklaute Mobiltelefone, die inzwischen an ihre rechtmäßigen Besitzer zurückgegeben wurden. Zudem fanden sie 22 weitere verdächtige Handys und ein Tablet, deren Eigentümer noch ermittelt werden.
Die Festnahmen könnten nur die Spitze des Eisbergs sein: Die Guardia Civil setzt ihre Ermittlungen fort und schließt weitere Verhaftungen nicht aus. Währenddessen dürften viele ehemalige Kunden der "Reparaturwerkstatt" ins Grübeln kommen, ob ihr vermeintlich günstiger Service tatsächlich so legal war, wie sie gehofft hatten.