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RELIGIÖSER TOURISMUS

Große Pläne: Chinesen wollen Buddha-Tempel in Palma errichten

Die Gebetsstätte soll zugleich einheimischen Buddhisten wie auch einem religiösem Tourismus dienen. Eine Delegation von Mönchen fühlte jetzt bei Palmas Bürgermeister Martínez vor.

Palmas Stadtoberhaupt Martínez (Bildmitte) mit Vertretern der buddhistischen Glaubensgemeinschaft. | Ajuntament de Palma de Mallorca

| | Palma, Mallorca | |

Nach christlichen und muslimischen Gebetshäusern soll Mallorca nun auch ein buddhistisches bekommen: Wie aus einer Meldung der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" hervorgeht, plant die chinesische Gemeinde auf den Balearen den Bau eines "großen buddhistischen Tempels" in der Inselhauptstadt Palma. Nach Angaben von Fang Ji, dem Präsidenten des Chinesischen Interessenverbandes der Balearen (Achinib), wäre dies "die erste Stadt am Mittelmeer mit einer solchen Tempelanlage".

Auf erste Tuchfühlung seien die Chinesen und Bürgermeister Jaime Martínez (Volkspartei PP) bereits im zurückliegenden Dezember gegangen, so das Lokalblatt weiter. Das Stadtoberhaupt empfing damals eine Delegation buddhistischer Mönche aus der chinesischen Provinz Zhejiang. Angeführt worden war die Gruppe vom Vorsitzenden der buddhistischen Hai-Hui-Shan-Gemeinschaft in Spanien. Die Buddhisten suchen nach eigenem Bekunden gegenwärtig nach einem geeigneten Grundstück von 1.000 bis 3.000 Quadratmeter Größe. Von der Stadtverwaltung Palma erhoffen sie sich Unterstützung bei der Standortsuche.

Das Vorhaben auf Mallorca soll sich dem Zeitungsbericht zufolge deutlich von kleineren buddhistischen Einrichtungen in anderen spanischen Städten abheben. Die Investitionskosten schätzt die asiatische Glaubensgemeinschaft auf rund 20 Millionen Euro.

Für hiesige Bauunternehmen dürfte der künftige Tempel eine ungeahnte Herausforderung darstellen. Da dieser in traditioneller Architektur erricht werden soll, sei ausländisches Know-how benötigt, heißt es von Seiten der Initiatoren.

Nach Auffassung von Ji sei "Mallorca ein idealer Ort für Spiritualität". Die Verbindung von Meer und Bergen mache die Insel aus buddhistischer Sicht besonders attraktiv. Auch der Vorsitzende der buddhistischen Hai-Hui-Shan-Gemeinschaft, Meister Renshan, will sich bei seinem Besuch "sofort in die Insel verliebt" haben.

Der Tempel solle nicht nur der wachsenden buddhistischen Gemeinde vor Ort dienen, sondern auch als Zentrum für religiösen Tourismus etabliert werden. In Europa gebe es mehr als acht Millionen Menschen buddhistischen Glaubens. In China gibt es Schätzung zufolge weitere 470 Millionen bekennende Buddhisten – jeder Dritte von 1,4 Milliarden Chinesen fühlt sich dieser Glaubensgemeinschaft zugehörig.

Parallel zum Tempelprojekt treibt der chinesische Verband auch eine Städtepartnerschaft zwischen Palma und der chinesischen Metropole Ningbo voran. Die Kooperation mit der 9,6-Millionen-Einwohner-Stadt soll vor allem wirtschaftliche und kulturelle Verbindungen stärken.

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