Im zu, Distrikt Coll d’en Rabassa gehörenden Meeresviertel Ciudad Jardín in Palma de Mallorca sorgt ein seit Jahren besetztes Gebäude für zunehmende Besorgnis unter den Anwohnern. Der zweistöckige Bai in der Straße Cardenal Rossell, ursprünglich für gewerbliche Zwecke vorgesehen, wurde nie fertiggestellt und wird seit geraumer Zeit von Hausbesetzern genutzt. Mittlerweile sind nicht nur die hygienischen Zustände katastrophal, sondern auch die Gesundheitsrisiken erheblich.
Unhaltbare Zustände trotz offizieller Sperrung
Obwohl das Gebäude von den Behörden offiziell geräumt und gesperrt wurde, halten sich dort weiterhin Hausbesetzer auf. Die Zustände sind alarmierend: Fäkalienwasser, faulender Schlamm und gesundheitsschädliche Gase belasten nicht nur die Umwelt, sondern auch die Bewohner des Viertels. Besonders brisant: Das sogenannte "Haus der Gerüche", wie es von den Anwohnern genannt wird, liegt in unmittelbarer Nähe eines Gesundheitszentrums.
Berichten zufolge leiteten die Besetzer Abwasser direkt in den Keller des Gebäudes, von wo es ungehindert nach außen dringt. Vor der Garage türmen sich Müll, Möbel und Elektrogeräte. Die städtische Wasserversorgungsgesellschaft Emaya hat bereits rund 550 Kubikmeter kontaminierten Schlamm und Brackwasser abgepumpt, doch die Situation bleibt angespannt. Warnschilder an den Eingängen machen auf die akute Gesundheitsgefahr aufmerksam, da aus dem Gebäude giftige Gase austreten können, die schlimmstenfalls zu Erstickungen führen.
Dennoch scheinen die "Bewohner" des Hauses nicht an einen Auszug zu denken. Vielmehr wird berichtet, dass sie ihre bewohnten Räume mit Vorhängeschlössern sichern, um sich vor weiteren unerwünschten Eindringlingen zu schützen. In einigen Fällen sollen sogar Alarmanlagen installiert worden sein.
Der Fall wirft erneut ein Schlaglicht auf die wachsende Wohnungsnot auf Mallorca. Angesichts steigender Mietpreise können sich viele Menschen trotz regulärem Einkommen keine Wohnung mehr leisten. Die Zahl der Obdachlosen nimmt zu, und immer mehr Menschen sind gezwungen, in Fahrzeugen oder improvisierten Unterkünften zu leben. Die Behörden stehen nun vor der Herausforderung, einerseits die akute Gesundheitsgefahr zu beseitigen und andererseits Lösungen für die zunehmende Wohnungsproblematik der Insel zu finden.