Folgen Sie uns F Y T I R

Tödlicher Yacht-Unfall vor Mallorca: Deutscher Kapitän bestreitet Schuld

Richter entzieht dem 35-jährigen Dennis Viehof Reisepass und Bootsführerschein

Nach dem tödlichen Yachtunfall von Cala Bona im vergangenen Sommer hat der deutsche Kapitän vor dem Gericht beteuert, den Zusammenstoß nicht wahrgenommen zu haben | Última hora

| Manacor, Mallorca | |

Nach einem tödlichen Bootsunfall im vergangenen Jahr in Cala Bona auf Mallorca muss sich der deutsche Yacht-Kapitän Dennis Viehof vor Gericht verantworten. Der 35-jährige Millionär erschien am Montagmorgen, 24. Februar, vor dem Amtsgericht in Manacor, um sich den Vorwürfen der fahrlässigen Tötung und unterlassenen Hilfeleistung zu stellen.

Unfall in der Nacht vor Cala Bona

Viehof, hat vor dem Vorsitzenden des Gerichts in Manacor ausgesagt, dass er den tödlichen Unfall nicht bemerkt habe und keinen Alkohol konsumiert habe. Der 35-jährige deutsche Multimillionär ist wegen fahrlässiger Tötung und unterlassener Hilfeleistung angeklagt. Der Richter ordnete den Entzug seines Reisepasses und seines Segelscheins an.

Viehof erklärte, dass er mit etwa 22 Knoten unterwegs war und sich keiner rücksichtslosen Fahrweise bewusst sei. Sein Anwalt betonte, dass Zeugen ausgesagt hätten, die Yacht sei in einem Abstand von rund 400 Metern an der Gruppe der Fischerboote vorbeigefahren – eine erhebliche Distanz. Zudem habe das kleine Boot des Opfers keine Beleuchtung gehabt. „400 Meter sind vier Fußballfelder, das ist eine große Entfernung“, sagte der Anwalt. „Wir können nicht einfach ein Verhalten kriminalisieren, nur um der Kriminalität willen.“

Der Vorfall ereignete sich am 23. August gegen 22 Uhr vor der Küste von Cala Bona. Viehof war mit Freunden auf der 20 Meter langen Yacht seines Vaters unterwegs, als diese nahe Cap Pinar mit dem Boot des 20-jährigen Guiem Comamala kollidierte. Comamala wurde von der Schiffsschraube getroffen und starb noch vor Ort, während sein Onkel und sein Cousin unverletzt blieben.

„Die Yacht fuhr mit voller Geschwindigkeit, wir haben wie verrückt geschrien“, berichtete der Onkel des Opfers später der Zeitung „Última Hora“.

Die Ermittler der Guardia Civil prüfen weiterhin die genauen Umstände des Unfalls, um festzustellen, ob weitere Verantwortlichkeiten vorliegen. Eine zentrale Frage bleibt, ob die Yacht tatsächlich mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs war und ob die Beleuchtungssituation des Fischerbootes zur Tragödie beigetragen haben könnte.

Zum Thema
Meistgelesen